Polnische Stadt rudert zurück Nowa Dęba ist keine „LGBTI*-freie Zone“ mehr
2019 beschloss der Stadtrat von Nowa Dęba, den Ort zur „LGBTI*-freien Zone“ zu erklären. In einer erneuten Abstimmung wurde der Beschluss laut Notes from Poland jetzt wieder aufgehoben. Das heißt jedoch nicht, dass der Stadtrat heute weniger LGBTI*-feindlich eingestellt ist – es ist wohl vielmehr die Sorge um das internationale Image, die den Rat umdenken ließ: So hatte beispielsweise die irische Partnerstadt Fermoy der Stadt schon im Oktober 2020 die Partnerschaft gekündigt.
Veranlasst wurde die erneute Abstimmung vom Vorsitzenden Damian Diektiarenko (PiS). Er erklärte, dass die Intentionen des damaligen Entschlusses missverstanden wurden: „Wir können nicht länger zulassen, dass jemand diese [Angelegenheit] gegen unsere Gemeinde einsetzt. Wir können niemandem erlauben, [unser] Image mit der Missdeutung dieser Erklärung zu beschmutzen.“
Als viele lokale Regierungen ihre Gemeinden zu „LGBTI*-freien Zonen“ erklärten, wollten sie damit die regionalen Wähler*innen erreichen, so LGBTI*-Aktivist Kuba Gawron gegenüber The Independent. Dass daraus eine internationale Angelegenheit werden würde, hätten sie nicht vermutet.