Queer & sichtbar in den Medien Petition für mehr LGBTI*-Repräsentation im Fernsehen und Rundfunk
Mit online Produktionen wie die Webserie Kuntergrau und dem TVNOW Hit Prince Charming hat man längst bewiesen, wie gut queere Inklusion funktioniert und vor allem wie erfolgreich dies sein kann. Beide Produktionen wurden mit dem Grimme Preis nominiert und Letzteres hat ihn bereits gewonnen.
Nicht zuletzt haben sich Medienschaffende zusammengetan und gefordert, dass das Fernsehen die Gesellschaft besser repräsentiert und mehr LGBTI* mit einbezieht. (SCHWULISSIMO berichtete)
Die Medien prägen unsere Sicht auf die Welt und diese ist momentan größtenteils heteronorm. Besonders in Bayern ist der Bedarf hoch und deshalb soll nun eine Petition Abhilfe schaffen.
Um den Auftrag der öffentlich-rechtlichen und privaten Medienhäuser zu kontrollieren und mitzugestalten, wurden Rundfunk- und Medienräte gegründet. Darin sitzen Interessensvertreter verschiedener Berufe, Parteien und gesellschaftlicher Gruppen. Sie dürfen sich inhaltlich in das Medienangebot einbringen und können damit zur Meinungsbildung beitragen.
Queere Menschen, die rund 10 Prozent der Bevölkerung ausmachen, sind aber weder im Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks (BR) noch im Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für Neue Medien (BLM) offiziell vertreten. Deshalb wird in der Petition gefordert jeweils einen Platz für LGBTI* im Rundfunkrat des BR und im Medienrat der BLM.
Damit queere Menschen sichtbar sein können. In den Medien und dadurch auch in der Gesellschaft.
"2022 enden die Amtszeiten des aktuellen bayerischen Rundfunkrats und des bayerischen Medienrats. Es wird Zeit, eine fairere Verteilung der Plätze auf den Weg zu bringen und umzusetzen.", drängt der LSVD Bayern e.V. in der Petition.
Vor sechs Jahren wurde vom Bundesverfassungsgericht entschieden, dass die Zusammensetzung der Aufsichtsgremien der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten die gesellschaftliche Vielfalt widerspiegeln sollen. Das ist beim ZDF, beim Deutschlandradio, Radio-Bremen und anderen regionalen Sendern bereits umgesetzt worden. In Bayern ist dies noch immer nicht der Fall.