Regierungskritik nicht erlaubt Jugendlicher zur Selbst-Folter gezwungen
Der 19-jährige russische Systemkritiker Salman Tepsurkayev lebt in Tschetschenien. Er moderierte die Telegram-Gruppe 1ADAT, die das tschetschenische Staatsoberhaupt Ramzan Kadyrov und den Vladimir Putin kritisierte. Dafür wurde er gezwungen, sich in einem Video bei Kadyrov zu entschuldigen und sich anschließend eine leeren Glasflasche einzuführen. Der Clip ging laut The Daily Beast in Russland viral.
Das Video inspirierte eine neue Welle des Widerstands in Tschetschenien: „Die Menschen sind wütend, viele rufen zur Bewaffnung auf“, so Medien-Beobachterin Ekaterina Sokirianskaya vom Zentrum für Konflikt-Analyse und -Prävention. Viele fühlten sich „krank, schockiert, gedemütigt“ und wüssten nicht, wie sie in Würde weiterleben sollen.
Einschüchterungstaktiken und Folter sind laut The Advocate in Tschetschenien gängige Praxis, um Systemkritiker zum Schweigen zu bringen. So treibt man hier regelmäßig LGBTI* in Lagern zusammen, um sie dort Elektroschocks und Schlägen auszusetzen. Anfang des Jahres beschäftigte sich die HBO-Dokumentation „Welcome to Chechnya“ von David France mit dem Thema. Kadyrov, ein Verbündeter Putins, dementiert solche Vorfälle.