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Neuerungen in baden-württembergischen Gefängnissen

Rücksicht auf trans* Personen Neuerungen in baden-württembergischen Gefängnissen

co - 14.03.2022 - 13:00 Uhr

In Zukunft soll in Baden-Württembergs Gefängnissen mehr Rücksicht auf trans* Inhaftierte genommen werden. Das teilte das Stuttgarter Justizministerium auf einen Antrag mit, der von Landtags-Abgeordneten der FDP und SPD gestellt wurde. Momentan befinden sich laut T-Online acht trans* Personen in den Justizvollzugsanstalten des Bundeslandes.

Warum ist das wichtig?

Geschlechtsspezifische Vorgehensweisen sind an verschiedenen Stellen relevant. Bei körperlichen Durchsuchungen macht beispielsweise die Polizei vor, wie es gehen kann: Hier können Betroffene wählen, ob sie von einem Mann oder einer Frau durchsucht werden wollen. Einen Zugang zur Mutter-Kind-Abteilung gibt es aktuell jedoch beispielsweise nur für weibliche Personen, denn eine gemeinsame Unterbringung in einer allgemeinen Abteilung gefährde das Kindeswohl. Laut dem Ministerium wurde es in der Vergangenheit bereits mehreren Gefangenen möglich gemacht, mit ihrer trans* Identität „leben zu können“, beispielsweise durch Psychotherapie oder Operationen. Schon jetzt würden trans* Inhaftierte vor ihrer Verlegung oder Inhaftierung im Justizvollzugs-Krankenhaus interdisziplinär untersucht und behandelt.

Weiterbildung nötig

Da das Thema in der Justiz in der Vergangenheit eher belächelt wurde, hält Vorsitzender Thomas Ulmer von VelsPolSüd „ganz viele Schulungen“ für zwingend notwendig. Seit 2015 gibt es im Einführungslehrgang für im Justizvollzug Tätige eine von VelsPolSüd durchgeführte Einheit zu interkultureller Kompetenz mit einem Schwerpunkt auf LGBTI*-Themen. Seit zwei Jahren gibt es außerdem die Fortbildung „Diversität und Geschlechtsidentität“.

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