Schulbuch-Reform LGBTI*-feindliche Sätze aus irischem Lehrmaterial gestrichen
2015 legalisierte Irland die gleichgeschlechtliche Ehe und hatte als eines der ersten Länder ein offen schwules Staatsoberhaupt. Doch erst jetzt entfernte das irische Bildungsministerium LGBTI*-feindliche Sätze aus Unterrichtsmaterialien.
Fragwürdige Diskussionsanreize
In einer Lehrhilfe für die dritte Klasse der Sekundarstufe sollten Sätze wie „Alle Schwulen belästigen Kinder“ die Jugendlichen zum Diskutieren anregen. Das besagte Lehrmittel stammt aus den späten 90ern und war für das Fach „Beziehungs- und Sexualkunde“ entwickelt worden. Bis vor wenigen Monaten war es online frei verfügbar. Laut der Irish Times enthielt das Material auch noch andere LGBTI*-feindliche „Diskussionsansätze“, wie beispielsweise: „Alle Schwulen sind HIV-positiv“, „Mädchen, die kein Make-up tragen, sind lesbisch“, „Jungs, die keinen Sport machen, sind schwul“, „Homosexuelle sollten nicht heiraten dürfen“, und „Homosexuelle versuchen, andere homosexuell zu machen“.
Kampagne für inklusives Lehrmaterial
Beratungslehrerin Pamela O'Leary kritisierte: „Man sagte mir wiederholt, dass manche Schulen diese Ressourcen trotz ihrer hoch problematischen Inhalte noch immer ‚nützlich‘ fänden“ – wohl, um LGBTI*-Feindlichkeit zu verharmlosen. Die Organisation National LGBT Federation bezeichnete die Aussagen als „verstörend“. Abgeordnete Jennifer Carroll MacNeill beschrieb die verwendete Sprache als „homophob“ und „zutiefst falsch“. Es handele sich „auf keinen Fall um neutrale Aussagen“. Das Problem zeige, dass man das Kurrikulum „dramatisch überarbeiten“ müsse, um ein „objektives, inklusives Erziehungsprogramm“ zu schaffen.