Schwuler kandidiert in Polen Linksparteien stellen sich gegen Homophobie
Übergriffe und Hass gegen LGBTI* nahmen im katholisch geprägten Polen stark zu, seit die Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) ihren letzten Wahlkampf mit einer LGBTI*-feindlichen Kampagne bestritt. Das geht sogar so weit, dass mehr als 80 polnische Gemeinden sich selbst zur „LGBTI*-freien Zone“ ausriefen.
Eine Koalition aus drei Links-Parteien stellt sich nun der steigenden Homophobie entgegen: Für den Wahlen im Mai wählte man laut PinkNews den offen schwulen Robert Biedroń als Präsidentschaftskandidaten. Dieser saß bereits im Europa-Parlament und führt momentan die sozial-liberale und Europa-freundliche Partei „Frühling“ an. Der 44-Jährige Politiker möchte die Rechte von Frauen stärken sowie den Rechtsstaat und die Trennung von Kirche und Staat. All diese Punkte hatte die PiS nach ihrer Machtübernahme 2015 geschwächt. Im Laufe seiner Karriere setzte Biedroń sich bereits gegen Kathechismus-Klassen an öffentlichen Schulen und für kostenfreie Verhütungsmittel sowie das Abtreibungsrecht für alle Frauen ein. Wegen seines LGBTI*-Aktivismus wurde mehrfach ausgezeichnet.