Sexualkunde-Pflicht Altersgerechte Aufklärung in Chinas Kindergärten
Ein Ausschuss des chinesischen Volkskongresses erklärte laut der South China Morning Post, dass alle Schulen und Kindergärten verpflichtend eine „altersgerechte Sexualkunde für Minderjährige“ durchführen sollen, um deren „Bewusstsein und Fähigkeit, sich vor sexuellem Missbrauch und sexueller Belästigung zu schützen“, zu schulen. In Kraft treten soll das neue Gesetz im Juni 2021.
Die sexuelle Aufklärung an Schulen war in China bisher mangelhaft: Wenn die sporadischen Richtlinien überhaupt umgesetzt wurden, war der Unterricht oft veraltet und wenig wissenschaftlich. Nach aktuellen Umfragen erhielt nur knapp die Hälfte von 54.580 befragten Studenten eine Sexualerziehung. Viele Chinesen wünschten sich auch, dass der Unterricht sich nicht nur mit biologischen Aspekten befasse, sondern auch mit Beziehungen und Sexualität. Die UNESCO bemüht sich schon seit Jahren darum, dass ein altersgerechter Sexualkunde-Unterricht in China und anderen Ländern zur Pflicht wird. Zu diesem Zweck verfasste sie einen Leitfaden, den sie weltweit umsetzen möchte. Ob sich China jedoch an diesen Leitfaden hält, ist bislang noch offen.