Spitzenfrauensport ohne trans-Frauen "Wir müssen die Rechte unserer Athleten schützen, aber wir müssen auch die Fairness bei unseren Veranstaltungen, insbesondere bei den Frauenwettbewerben, wahren!“
Der Weltverband des Schwimmsports FINA hat auf seinem außerordentlichen Generalkongress am Sonntag neue Regeln für trans-Athleten verabschiedet. Demnach dürfen ab heute nur noch trans-Schwimmer, die vor dem 12. Lebensjahr eine komplette Transition durchlaufen haben, an Elite-Wettbewerben für Frauen teilnehmen. Die FINA hat zudem eine Arbeitsgruppe gegründet, die aktuell daran arbeitet, eine sogenannte "offene" Wettkampfkategorie auch für trans-Personen zu erstellen.
"Wir müssen die Rechte unserer Athleten schützen, aber wir müssen auch die Fairness bei unseren Veranstaltungen, insbesondere bei den Frauenwettbewerben der FINA, wahren", sagte FINA-Präsident Husain Al-Musallam. Konkret halten die neuen Teilnahmebedingungen fest, das weibliche trans-Athleten nur dann wettkampffähig sind, wenn sie der FINA nachweisen können, dass sie keinen Teil der männlichen Pubertät über das Tanner-Stadium 2 (der Pubertät) hinaus oder vor dem Alter von 12 Jahren erlebt haben, je nachdem, was später eintritt. Männliche trans-Athleten sind berechtigt, an Schwimmwettbewerben für Männer teilzunehmen, da sie aufgrund ihrer körperlichen, biologisch weiblichen Konstitution bei der Geburt eher im Nachteil sind.
Die FINA-Mitglieder stimmten mit 71,5 Prozent für die neue Regelung. Sie wird ab heute für alle Veranstaltungen gelten. Die Abstimmung erfolgte, nachdem die Mitglieder Präsentationen von drei Fachgruppen angehört hatten - einer Athletengruppe, einer Gruppe von Wissenschaftlern und Medizinern sowie Experten aus dem Bereich Recht und Menschenrechte. Die medizinischen Fachleute erklärten dabei eindeutig, dass biologische Männer, die eine Geschlechtsanpassung zur trans-Frau durchlaufen, ihre körperlichen männlichen Vorteile behalten. Dr. Sandra Hunter von der Marquette University in Milwaukee erklärte dazu: "Einige der Vorteile, die Männer in der Pubertät erwerben, sind struktureller Natur und gehen durch die Hormonunterdrückung nicht verloren. Dazu gehören größere Lungen und Herzen, längere Knochen, größere Füße und Hände.“ Allerdings beabsichtigte die FINA, eine "offene Kategorie" zu schaffen, die es trans-Athleten ermöglichen soll, in einer separaten Klasse auf Elite-Niveau zu starten. "Die FINA wird immer jeden Athleten willkommen heißen. Die Schaffung einer offenen Kategorie wird bedeuten, dass jeder die Möglichkeit hat, auf einem Elite-Niveau zu starten. Das hat es bisher noch nicht gegeben, also muss die FINA den Weg vorgeben. Ich möchte, dass sich alle Athleten einbezogen fühlen und während dieses Prozesses Ideen entwickeln können", so Al-Musallam weiter.
Das Thema hatte zuletzt im Zusammenhang mit der US-Amerikanerin Lia Thomas für Aufmerksamkeit gesorgt – die trans-Frau hatte im College-Sport Meistertitel gegen biologische Frauen gewonnen. Mehrheitlich hatten Sportler Thomas' Teilnahme an Frauenrennen als unfair bezeichnet, da die trans-Frau schlicht biologische Vorteile habe. Trans-Aktivisten lehnen die Argumentation von Sportlern und Wissenschaftlern ab und erklärten, dass physische Merkmale nie fair seien, da die meisten Spitzensportler immer irgendeinen Vorteil hätten und genau deswegen so gut in ihrer jeweiligen Disziplin wären.