Tränengas bei einer Pride-Parade Mehrere Festnahmen von queeren Protestanten in der Türkei
In Istanbul wurde eine Pride-Parade von der Polizei aufgelöst. Dabei gingen die Beamten zielstrebig vor und nahmen mindestens 25 Leute fest. Sie ließen die Samthandschuhe zu Hause und machten Gebrauch von Tränengas sowie Gummigeschossen. Wir befinden uns allerdings nicht im ersten Jahr, seit welchem LGBTI*-Events in der Türkei untersagt sind.
Hunderte Beteiligte, trotz Verbotes der Veranstaltung
Das Zusammentreffen der Protestierenden war verboten. Dennoch gab es Hunderte Beteiligte der queeren Bewegung, die sich darüber hinwegsetzten. Im Zentrum der türkischen Stadt trafen sie sich und demonstrierten mit Regenbogenfahnen für die Rechte der LGBTI*-Gemeinschaft. Reporter hatten berichtet, dass Uniformierte die Route des Demonstrationszuges blockierten. Absperrgitter wurden schon am Tag zuvor aufgestellt. Ein Fotojournalist wurde festgenommen. Dabei drückten ihn Polizisten zu Boden und stemmten ihn das Knie auf den Rücken und ins Genick. Mittlerweile ist er wieder auf freiem Fuß.
LGBTI-Feindlichkeit nimmt in der Türkei zu
Bereits seit sieben Jahren ist es in der Türkei verboten, Pride-Events zu veranstalten. Natürlich wird jetzt mit pandemiebedingten Beschränkungen argumentiert. Die öffentliche Sicherheit gehe vor. Es wird vermutet, dass die türkische Regierung LGBTI*-Feindlichkeit im Land verbreiten möchte. Hassverbrechen werden angeblich nicht bestraft und häufen sich daher. Auch der Regierungschef Erdogan äußerte sich früher kritisch über Homosexuelle, berichtete die Zeit.