Ziel ist ein weltweites Verbot UN will Konversionstherapien abschaffen
Eine kürzliche Untersuchung der Vereinten Nationen fand heraus, dass Konversionstherapien noch immer in mehr als Hundert Ländern zur normalen Praxis gehören. Der UN-Sachverständige Victor Madrigal-Borloz, der für den Schutz vor Gewalt aufgrund von sexueller Orientierung zuständig ist, rief daraufhin zum weltweiten Verbot der umstrittenen Pseudo-Therapie auf. Die Methoden seien „grausam, unmenschlich und entwürdigend“, so Madrigal-Borloz laut Reuters. In einigen Fällen handle es sich sogar um Folter.
Durchgeführt werden Konversionstherapien nicht nur von Psychologen und Psychiatern, sondern auch von Geistlichen und Mitgliedern der eigenen Familie. Die Methoden sind vielseitig: Sie reichen von Beten bis zu körperlicher Gewalt oder gar Elektroschocks. Eine Umfrage für die UN-Studie befragte 8.000 Personen aus 100 Staaten: 98 Prozent gaben an, nach der Therapie psychische oder physische Probleme gehabt zu haben, oft auch Selbstmord-Gedanken. Daher forderte die UN von allen Ländern, sich des Risikos solcher Behandlungen bewusst zu werden und davor zu warnen. Die Studie wird am nächsten Treffen des UN-Menschenrechts-Rats vorgestellt.