Christine Brämer Aktionsplan zur Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt
Der Rat der Stadt Dortmund hat zwei wichtige Beschlüsse für die Gleichstellung queerer Menschen getroffen. Nach ausführlicher Debatte setzte er den Startpunkt für einen „Aktionsplan zur Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt“. Außerdem soll das Antidiskriminierungsprojekt „SCHLAU Dortmund“ auch im kommenden Jahr weiter unterstützt werden. Die Ratsmitglieder beauftragten einstimmig die Verwaltung, unter Beteiligung der LGBTI*-Community, einen umfassenden Aktionsplan mit Handlungsbedarfen und Empfehlungen zu erarbeiten.
Ziel ist es, „die Gleichstellung von LGBTI* in Dortmund voranzutreiben, bestehende Benachteiligungen aufzulösen und die Selbstbestimmung von LGBTI* zu fördern und zu unterstützen“, heißt es dazu im beschlossenen Antrag der Fraktionen von Bündnis 90 / Die Grünen und CDU.
SCHWULISSIMO fragte Christine Brämer von der städtischen Koordinierungsstelle für Lesben, Schwule und Transidente zu dem geplanten Aktionsplan in Dortmund.
Die Forderung nach einem LGBTI*-Aktionsplan in Dortmund wurde einstimmig angenommen. Warum ist ein solcher Plan nötig?
Laut dem beschlossenen Antrag verschiedener Fraktionen des Dortmunder Rates ist es Ziel, mithilfe des Aktionsplans zur sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt in Dortmund, so das Zitat „die Gleichstellung von LGBTI* in Dortmund voranzutreiben, bestehende Benachteiligungen aufzulösen und die Selbstbestimmung von LGBTI* zu fördern und zu unterstützen. Es soll eine verbindliche Grundlage entstehen, um die Akzeptanz für die Vielfalt von Lebensentwürfen und geschlechtlichen Orientierungen und die Gleichstellung von LGBTI* zu fördern, deren Belange noch stärker als bisher zu berücksichtigen und die Diskriminierung von LGBTI* und noch bestehende Defizite zu beseitigen.“
Das heißt: Queeren Menschen in Dortmund soll ein gleichberechtigtes Leben frei von Diskriminierung und Gewalt ermöglicht werden. Trotz wichtiger gesellschaftlicher Fortschritte in den vergangenen Jahren sind LGBTI* im Alltag nach wie vor Benachteiligungen und Anfeindungen ausgesetzt.
Was soll alles im Aktionsplan drinstehen?
Der Aktionsplan wird gemeinschaftlich von der Koordinierungsstelle für Lesben, Schwule und Transidente der Stadt Dortmund und der Dortmunder LGBTI*-Community erarbeitet. Der genaue Inhalt und Umfang wird sich im Laufe des gemeinsamen Arbeitsprozesses ergeben, der jetzt beginnt.
Wie will die Stadt die bereits angeführten Forderungen aus der Community (zerstörte Regenbogenfahnen, Trans*-Schüler, Schimpfwort „schwul“) umsetzen und danach auch überprüfen/schützen/beibehalten?
Es ist noch zu früh für eine konkrete Antwort. Die Möglichkeiten, wie die Forderungen umgesetzt werden können, werden sich im Laufe des Arbeitsprozesses ergeben.
Bis wann soll der LGBTI*-Aktionsplan fertiggestellt werden, bzw. in Kraft treten?
Auch hier ist es zu früh für eine konkrete Antwort. Ein genauer Zeitplan wird im Rahmen der Arbeit am Aktionsplan aufgestellt.
Stehen bei der Umsetzung zusätzliches Personal oder finanzielle Mittel zur Verfügung?
Ob zusätzliche Mittel oder zusätzliches Personal zur Verfügung stehen werden, wird derzeit geklärt.
Sind weitere Projekte und Investitionen in Dortmund zum Thema Vielfalt und LGBTI* geplant?
Im Rahmen der Arbeit der Koordinierungsstelle für Lesben, Schwule und Transidente der Stadt Dortmund erfolgt eine stetige Arbeit zu Themen der geschlechtlichen Vielfalt und sexuellen Orientierung. In vielen Bereichen erfolgt dabei die Zusammenarbeit mit Vereinen - wie z. B. dem SLADO e. V. und seinen Mitgliedsvereinen und Organisationen/der Dortmunder LSBTIQ*-Community.
Ebenso arbeitet die Koordinierungsstelle zum Thema Diversity – unter anderem ist sie Ausrichterin des Dortmunder Diversity-Tages, der einmal jährlich in Dortmund stattfindet.