Holocaust-Gedenktag LGBTI*-Landesverbände gedenken der Opfer des Nationalsozialismus
Am 27. Januar ist der internationale Holocaust-Gedenktag, welcher 2005 von den Vereinten Nationen eingeführt wurde. Anlässlich dieses Tages luden das Queere Netzwerk NRW, die LAG Lesben in NRW, der LSVD NRW, das Netzwerk Geschlechtliche Vielfalt Trans* NRW und die ARCUS Stiftung zum Gedenken an die LGBTI* Opfer des Nationalsozialismus. Traditionell gedenken die Menschen mittels Blumenniederlegung am Mahnmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen am Kölner Rheinufer. Doch in Zeiten einer Pandemie erweist sich das schwierig. Aufgrund der geltenden Corona-Schutzverordnungen und um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten, wurde das Gedenken digital abgehalten, während vor Ort die Blumenniederlegung im kleinen Kreis stattfand.
„Die verdrängten, unsichtbaren Geschichten von damals haben eine Auswirkung auf heute,“ betonte Gedenkrednerin Marina Friemelt, Mitarbeiterin in der Antidiskriminierungs- und Beratungsstelle SABRA der jüdischen Gemeinde Düsseldorf. Als Historikerin hat sie zu lesbischem Leben in der Zeit des Nationalsozialismus geforscht und weiß um die Lücken des Gedenkens: „Wie viele queere Menschen unter den einzelnen Opfergruppen waren, derer wir heute gedenken, können wir kaum erahnen. Wenn wir an die Opfer des Nationalsozialismus erinnern, fällt die Erinnerung an die queeren Verfolgten gering aus. Noch immer wurde ihnen kein Gedenktag im Bundestag gewidmet.“ Viele Schicksale seien so jahrzehntelang unsichtbar gemacht und ignoriert worden.
Gerahmt wurde das Gedenken auch im digitalen Raum durch den schwulen Chor „Die Zauberflöten“. Stellvertretend für die 85 Teilnehmenden legten Markus Petermann für die Zauberflöten, Laura Becker für das Queere Netzwerk und Birgit Diehl für die LAG Lesben in NRW Blumengrüße der Communities nieder. Teilnehmende hatten außerdem die Möglichkeit, anstelle der traditionell persönlich abgelegten Blumen kurze Gedenknachrichten zu hinterlassen. Diese wurden von den Vertreter*innen der Verbände am Mahnmal platziert.