Vandalismus Das Kölner Mahnmal für queere Opfer des Nationalsozialismus wurde beschmiert
In NRW kam es zum queerfeindlichen Vandalismus. Das Kölner Mahnmal für die schwulen und lesbischen Opfer des Nationalsozialismus wurde mit Parolen und Symbolen beschmiert. Anzeige aufgrund von Sachbeschädigung wurde erstattet und die Stadtverwaltung ist ebenfalls darüber informiert worden und sicherte die Reinigung des Gedenksteins zeitnah zu.
Das Mahnmal in unmittelbarer Nähe zur Hohenzollernbrücke besteht seit 1955 in Form eines Rosa Winkels. Es erinnert an die Mitglieder der queeren Communities, die in der Zeit des Nationalsozialismus kriminalisiert, verfolgt und getötet wurden. Gleichzeitig steht das Mahnmal in seiner Wiederaneignung des Symbols für Stärke und Überlebenskraft.
„Wir sind schockiert über die Schändung,“ so Thiemo Burghof-Parkin, erster Vorsitzender der Zauberflöten. In ihrer Rolle als Paten sorgen die Mitglieder des schwulen Chors für Pflege und würdevollen Umgang mit dem Gedenkstein und dokumentierten die Beschädigung. Einen Ort mit so hoher emotionaler Bedeutung zu verschandeln, sei mehr als bloße Sachbeschädigung, erklärt Burghof-Parkin. „Das ist ein Zeichen von Queerfeindlichkeit. Es zeugt von einer menschenfeindlichen Haltung, in der Minderheiten und vermeintlichen Randgruppen der Respekt abgesprochen und ihre historische Verfolgung verharmlost wird.“
Gemeinsam mit den Paten des Mahnmals fordert das Queere Netzwerk NRW eine klare Haltung gegen derartige Einstellungen.
„Diskriminierung und Hass dürfen in unserer Gesellschaft nirgends akzeptabel sein. Nicht als sprachliche Anfeindung, nicht als Sachbeschädigung und nicht in Form von körperlicher Gewalt,“ bekräftigt Lilith Raza, Vorstandsmitglied des Queeren Netzwerks. Stattdessen sei es wichtig, sich mit den Opfern von Diskriminierung und Gewalt solidarisch zu zeigen, ihre Communities zu stärken und aktiv gegen Diskriminierung einzutreten.
„Der Vorfall zeige auch, wie wichtig es sei, an die Verfolgung und Kriminalisierung queerer Menschen zu erinnern, ergänzt Neo Argiropoulos, ebenfalls Mitglied im Vorstand des Queeren Netzwerks. „Diese Geschichte wirkt fort, und queerfeindliches Gedankengut ist alles andere als ein Relikt der Vergangenheit. Wir fordern darum konsequente Antidiskriminierungspolitik auf allen Ebenen, auch und insbesondere im Grundgesetz, in dem der Schutz queerer Menschen noch immer nicht verankert ist.“
Am 27. Januar findet am Mahnmal eine Gedenkveranstaltung statt. Zum jährlichen Holocaust-Gedenktags wird das Andenken an die queeren Opfer des Nationalsozialismus wachgehalten.