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Entdeckerziele Liverpool: So lovely

rb - 28.06.2019 - 07:00 Uhr

Die Fab Four, Weltkulturerbe, Fußball und eine lebendige Community: Das alles und vieles mehr ist Liverpool. Die bedeutende Hafenstadt im Nordwesten Englands hat große Zeiten erlebt und ist heute Anziehungspunkt wegen seiner Sehenswürdigkeiten und hoher Lebensqualität. Eine Reise zu den liebenswürdigen Liverpudlians.

Docks & Shopping

Schon auf der Fahrt nach Liverpool habe ich Glück: Ich treffe einen netten Mann am Flughafen von Manchester, der mir den Weg in die Nachbarstadt zeigt. Wir nehmen den Zug gemeinsam und kommen nach etwa anderthalb Stunden in den Abendstunden an. Sogar bis zum Hotel bringt mich der charmante Herr. Bis zum „Lock and Key“ in der Duke Street ist es ja nicht so weit. Ganz in der Nähe sind auch die Docks, die 2004 zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Das schaue ich mir alles in Ruhe morgen an. Jetzt erst mal das hübsche Zimmer beziehen und relaxen. Am nächsten Morgen treffe ich Paul, der auch Radiomoderator ist. Er kennt seine Stadt wie seine Westentasche und hat diesen typisch britischen Humor, der unser Gespräch angenehm würzt. Er betont, wie wichtig es für Liverpool war, dass es in 2008 zur Europäischen Kulturhauptstadt ernannt wurde. Es teilte sich den Titel mit dem norwegischen Stavanger. Die kulturellen und auch ökonomischen Impulse, die sich daraus ergaben, waren von großer Bedeutung für die rasche Entwicklung von einer in die Jahre gekommenen Hafenstadt zu einer attraktiven und liebenswerten Kulturmetropole.

Davon bekomme ich bald einen Eindruck. Wir schlendern zum Baltic Triangle, wo sich in ehemaligen Lagerhäusern und Fabriken die Hipster-Szene mit originellen Shops und schicken Restaurants angesiedelt hat. Vorbei geht es an der riesigen Kathedrale und schließlich zur Bold Street, wo man exzellent shoppen kann. Unsere Tour endet am Royal Albert Dock, wo früher der überseeische Warenverkehr abgewickelt wurde und heute ein Kultur- und Erlebniscenter daraus entstanden ist. Zum Beispiel Tate Liverpool, mit einem Schwerpunkt auf zeitgenössische Kunst. Von außen ganz im Stil der alten Hafenanlage, innen ganz modern ausgebaut. Alles, was Rang und Namen hat, findet hier sein Publikum. Eine große Ausstellung zu Keith Haring läuft noch bis November diesen Jahres. Nach diesen schönen Impressionen nehme ich den Lunch bei Rosa's Thai Restaurant, nur ein paar Schritte weiter. Apropos Restaurants: In Liverpool gibt es wirklich für jeden Geschmack das richtige Lokal, sowohl internationale Küche als auch der typische Scouse. Dieser herzhafte Eintopf ist mit unserem Labskaus verwandt. 

Vintage ist ja auch so eine Leidenschaft von mir. Lucy teilt diese Freude am Second Hand, und mit ihr besuche ich den Red Brick Hangar Market, ebenfalls im Baltic Triangle. Aber erst mal schauen wir in eine Kneipe rein, dass an das Yellow Submarine der Beatles erinnert, schräg gegenüber vom Hangar gelegen. Hier wird bis in die späten Stunden feste gefeiert. Im Hangar treffen wir Sara, die das Projekt mit organisiert. Sie ist Künstlerin, stellt schöne Graphiken her, die sie hier verkauft. Der Red Brick Hangar Market ist eine Art Kooperative von Kreativen und Geschäftsleuten. Hier kann man stundenlang schlendern und schnuppern, man findet bestimmt originelle und witzige Dinge. Vintage passt ja auch gut zu einer Stadt, die so viel Patina besitzt. Andererseits gibt es in diesem Viertel eine Menge StreetArt, die aktuelle und zeitlose Themen an die Wand bringt.  

Beatles & Szene

Also, Liverpool ist ja in aller Munde wegen Fußball. Da muss ich nicht viel zu sagen. Aber seit vielen Jahrzehnten haben natürlich die Beatles das Image der Stadt geprägt. Von hier aus starteten die Fab Four ihre Siegeszug der Pop-Musik um die ganze Welt. Und das weiß die Stadt zu würdigen. The Beatles Story, eine Art museale Zeitreise der Band, befindet sich in den Docks. Mit Dave erkunde ich die interessanten Einblicke in die spannende Entwicklung vom Kneipen-Quartett zur Mega-Band. Die wichtigsten Stationen und Clubs, wie der Cavern Club und Kasbah, sind dort realitätsnah nachempfunden. Wirklich beeindruckend! Abends gehe ich um die Ecke vom Hotel in die Bold Street, wo es viele nette Restaurants gibt. Danach ist mir nach Comedy: Im Hot Water Comedy Club in der Hardman Street geht es so richtige zur Sache. Der Name ist Programm. Wer in der ersten Reihe sitzt, dem wird von den wechselnden Comedians auf den Zahn gefühlt. Die Jokes und Slapsticks bringen das Publikum zur Verzückung.

Tags drauf besteige ich den Bus, um weiter auf den Spuren der Beatles zu wandeln. Die Magical Mystery Tour bringt mich an die Orte, wo alles begann: Die Wohnhäuser der jungen Musiker und deren Viertel, die auch in den Songs verewigt worden sind: Penny Lane, Strawberry Fields, um nur einige zu nennen. Nach den Anfängen sind die Jungs auf höhere Schulen gegangen und haben kreative Studien dort betrieben. Noch heute wird der Kontakt mit ihre Heimatstadt gepflegt. Zurück im Zentrum besuche ich das Museum of Liverpool, wo die Stadtgeschichte plastisch erlebbar wird. Früher haben Industrie und Hafen das Leben der Menschen in Liverpool geprägt. Der Wandel zur modernen Infrastruktur und vielfältigen kulturellen Angeboten ist vollzogen, und Liverpool ist jetzt voll auf der Höhe der Zeit mit großen Perspektiven. Eine solche Perspektive erlebe ich auch vom Royal Liver Building. Das imposante Hochhaus bietet eine fabelhafte Aussicht auf die Stadt und den Hafen. Man kann eine Tour auf die Zinnen dieses enormen Bauwerk unternehmen und dort viel frische Seeluft tanken.

Abends treffe ich mich mit Stefan. Er ist kennt die Szene von Liverpool sehr gut, bringt mich zu den angesagten Clubs im Stanley Street Quarter. Dort gibt es Bars und Events für jeden Geschmack. Liverpool ist sehr gay friendly, und das alljährliche Pride-Event ein fester Bestandteil des städtischen Lebens. In diesem Jahr findet es am 27. und 28. Juli statt. Bei einem Craft Beer erzählt mir Stefan, wie viel Spaß man in Liverpool haben kann. Davon habe ich mich auch überzeugt.

Bevor ich wieder am nächsten Morgen meine Koffer packe, mache ich noch einen Abstecher in die Pop-Musik: Das British Music Experience Museum liegt ebenfalls in der Nähe der Docks und präsentiert einen Überblick über die erstaunliche Entwicklung der britischen Pop-Größen, von David Bowie bis Elton John und viele mehr. Kevin hat dieses großartige Projekt mit auf die Beine gestellt und berichtet mir von persönlichen Erfahrungen mit den Stars, die er als ehemaliger Musikjournalist gemacht hat. Wir hätten noch viele Stunden plaudern können. Liverpool – so lovely!

Mehr Infos:

www.visitliverpool.com
www.visitbritain.com

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