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Wenn der Tod scheidet // © horstgerlach

Wenn der Tod scheidet Plötzlich ohne Partner und allein

kk - 17.11.2019 - 08:00 Uhr

Es ist wohl das Schlimmste und Schockierendste im Leben, wenn der geliebte Partner plötzlich verstirbt: Allein die Vorstellung ist angsteinflößend und dennoch, es hilft vorbereitet zu sein – denn so banal es klingt, es ist unumstößlich wahr: Wir werden alle irgendwann sterben.

Der Zeitpunkt des Todes ist jedoch immer überraschend, selbst wenn jemand schon lange krank war oder ein hohes Alter hat. Der zurückgebliebene Partner wird immer gleich viel leiden und deshalb ist es wichtig, ihn nicht auch noch mit bürokratischen Dingen zu belasten und alle nötigen Vorkehrungen zu treffen. Deshalb sollte man ohne Scheu über das Thema Tod auch innerhalb einer Beziehung sprechen und sich auch abseits der innigen Partnerschaft ein lebenslanges Freundschaftsnetz spannen. Denn dieses kann einen in der schwierigen Zeit meist am besten unterstützen und wieder auffangen, so dass keine Vereinsamung nach der ersten Trauerphase entsteht.

Neben sozialen „Absicherungen“ ist es wichtig, mit dem Partner offen über den Tod zu sprechen: Hierzu gehört auch das Thema Patientenverfügungen und Vollmachten. Zudem kann man den Partner auch finanziell absichern, so dass auch das unbequeme Thema Altersarmut und damit eventuell einhergehende Pflege in Angriff genommen wird.

Und das Gespräch über den Tod lässt dessen Schrecken auch ein wenig verblassen, denn man kann gemeinsam damit umgehen, aber man muss eben auch alleine weiterleben können. Eine enge Bindung ist natürlich erstrebenswert, wer aber in Symbiose mit dem Partner lebt, wird es schwer haben nach einem Todesfall wieder zurück ins Leben zu finden. Und so gehört zu der Vorbereitung auch, sich in einer Beziehung die Eigenständigkeit zu bewahren.

Und dennoch: Trotz aller Eigenständigkeiten wird der Verstorbene schmerzlich fehlen und das Loslassen schwerfallen, schließlich wird alles in der gemeinsamen Wohnung, aber auch an Plätzen im Heimatort an ihn erinnern. Trauerphasen sind dabei unterschiedlich lang und jeder muss für sich selbst wissen, wann er beispielsweise Kleiderschränke leerräumt. Egal, ob es für manchen wichtig ist, dies sofort zu tun oder erst nach einer Weile, man sollte jeden Tag ein bisschen mehr loslassen können. Dabei können Rituale helfen, die individuell sind. Regelmäßige Gespräche mit anderen Trauernden oder Gebete für sich allein – für jeden gestaltet sich diese Verarbeitungsphase anders. Hilfreich ist es auch, ein Erinnerungsbuch zu schreiben: Darin kann man viele gemeinsame Stationen im Leben festhalten, an gute wie an schlechte Zeiten denken und in Gedanken das gemeinsame Leben noch einmal wiederaufleben lassen. Denn es ist kein guter Rat, den Verstorben zu vergessen, man kann auch einen neue Ebene der „Beziehung“ finden und beispielsweise weiter in Gedanken mit dem verlorenen Partner sprechen. Laut Trauerbegleitern ist dies ein vollkommen normales und auch befreiendes Verhalten, das ebenfalls in die Kategorie Rituale fällt.

Sich anderen Menschen mitzuteilen hat sich jedenfalls darüber hinaus stets als hilfreich erwiesen, denn daraus entstehen auch gemeinsame Aktivitäten wie Spaziergänge, Besuche von Konzerten oder Kinofilmen, die dem Leben wieder eine gewisse Struktur geben, wenn einem derart der Boden unter den Füßen weggezogen wurde. Aber nicht nur Menschen können im Trauerfall helfen, oft sind es gerade stumme Tiere, die Trost spenden ohne eine Erwartungshaltung an den Trauernden zu haben. Viele Trauernde holen sich deshalb genau in dieser Lebensphase ein Haustier wie eine Katze oder einen Hund. Und darüber hinaus ist ein Haustier auch eine Verantwortung sowie eine alltägliche Aufgabe: Sie motivieren einen Hinterbliebenen, sich dem Leben erneut zu öffnen. Und genau das ist vielleicht auch das Geheimnis von Leben und Tod: Sich klar zu machen, wie wertvoll jeder gelebte Tag ist. Denn wie legte es Charles M. Schulz seinen berühmten Comicfiguren bereits weise in den Mund? Charlie Brown: Eines Tages werden wir alle sterben, Snoopy! - Snoopy: Stimmt, aber an allen anderen Tagen nicht

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