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Catch me if you can // © Baraniak

Catch me if you can – Das Musical Philipp Moschitz tritt erneut in die Fußstapfen von Leonardo DiCaprio

js - 15.11.2018 - 07:00 Uhr

Catch me if you can – Das Musical gibt es ab dem 20. Dezember 2018 wieder am Altonaer Theater zu sehen. Bereits im Sommer überzeugten Philipp Moschitz, Ilja Richter, Walter Plathe und Co. das Hamburger Publikum mit Live-Gesang, einer flotten Sohle und jeder Menge Spaß. 2002 feierte bereits Steven Spielberg mit der Verfilmung der Gaunerkomödie um Frank Abagnale Jr. einen riesigen Erfolg. Am Altonaer Theater tritt Schauspieler Philipp Moschitz in die Fußstapfen von Leonardo DiCaprio und spielt die Rolle des jüngsten Hochstaplers der Geschichte. Grund für uns mit ihm über das Musical und seine Rolle zu sprechen.

Am 20. Dezember gibt es am Altonaer Theater die Wiederaufnahme von „Catch me if you can“. Wird man dich wieder in der Hauptrolle sehen dürfen?

(lacht) Ja, sie haben niemanden gefunden, der es billiger macht. Scherz! Ich freue mich sehr auf die Wiederaufnahme. Diese Rolle ist der Wahnsinn - Anfangs frech, dynamisch, schnell, energiegeladen, frivol - am Ende der tiefe emotionale Absturz, wenn sich das Seelenleben der Figur in einem einzigen Song "Goodbye" erklärt - eine Bandbreite, die so exponiert in Musicals selten zu finden ist und nach der sich das Künstlerherz immerzu reckt. Ich genieße jeden einzelnen Moment der Show.

Die Geschichte von „Catch me if you can“ beruht auf einer wahren Begebenheit. Kannst du dir vorstellen, dass mit dieser Masche wirklich mal jemand weit gekommen ist?

Ja natürlich. Hochstaplerei und Fake-Identitäten sind aktuell wieder auf Erfolgskurs. Wenn man klug ist, sein Ego mit Superlativen bepinselt und sich nicht allzu blöd anstellt, kann man sogar schnurstracks Präsident der Vereinigten Staaten werden. Frank Abagnale Jr. war jedoch klüger und frühreifer. Er hat es immerhin in gleich drei Berufsfelder geschafft - Pilot, Arzt und Anwalt - unfassbar! Arzt wäre ich manchmal auch gern.

Wie ist es für dich die Rolle eines Lügners, Betrügers und Frauenheldes zu spielen?

Als Schauspieler muss ich meine Figur immerzu vertreten und lieben - daher spiele ich gar keinen Lügner oder Betrüger. Aus einer Sehnsucht oder Not heraus, handelt Frank Jr. oftmals aus unüberlegtem, frechem, charismatischem Instinkt, um einfach weiterzukommen. Schnell merkt er, wenn er an Schnittstellen seines Lebens gerät, dass der vielleicht in unserer Gesellschaft als "unmoralisch" bewertete Weg, oft zwar der gefährlichere, aber vielleicht der effektivere ist - und ohne nachzudenken, geht er ihn - fällt - steht aber flott wieder auf - und rennt. Das macht unglaublich Spaß und erfüllt. Weibliche, oder auch männliche Garnierungen können da doch oft behilflich sein, oder!? - Aus der Sicht eines wilden Pubertiers in jedem Fall!

Kanntest du den Film, bevor du überhaupt darüber nachgedacht hast, die Hauptrolle zu spielen?

Na klar. Ich bin großer DiCaprio-Fan und sah den Film als Jugendlicher im Kino. Natürlich habe ich ihn mir zur Charakterstudie des Frank Jr. nochmals angesehen. Ohne DiCaprio kopieren zu wollen - man kann ihm großartig beim Denken zugucken - musste ich mir natürlich meinen eigenen Frank Jr. erschaffen, der im direkten Kontakt zum Publikum durch den Abend führt, echt coole Songs singt und zum jazzigen Sound der Band mit seinen Verfolgern "um die Wette" tanzt. Immerhin habe ich es zu folgender Überschrift im Abendblatt geschafft: "Philipp Moschitz ist Hamburgs Leonardo DiCaprio"! - perfekt. Aber ich glaube, ich kann schneller rennen als er! Unsere Bühnenversion hat einen guten theatralen Kniff: um nicht geschnappt zu werden, erfindet Frank Jr. eine Show, in der er die Zuschauer zum Showpublikum macht und Ihnen rückblickend seine Lebensgeschichte erzählt. Somit herrscht, wie ich finde, ein noch engerer Kontakt zum Publikum - es wird zum Teil der Show und ist "live und ganz in Farbe" dabei - dadurch ist jede Vorstellung immer ein bisschen anders - das hält frisch!

Wie lange im Voraus beginnen die Proben für so ein Stück und wie verliefen sie? Ändert man mal spontan eine Szene, wenn etwas nicht funktioniert?

Wir haben sechs Wochen für die Produktion geprobt - im warmen Sommer 2017 Open Air bei den Burgfestspielen Jagsthausen. Eine sehr vergnügliche Zeit! Bei einem Musical sind natürlich die Choreographien und die Songs genauso wichtig wie die Präzision der Spielszenen - da gibts viel zu tun bis alle Figuren leben. Interessant wären auch Plätze hinter der Bühne zu verkaufen: was dort bei Kostüm- oder Maskenwechsel so passiert, ist bestimmt genau so rasant, turbulent, spannend und schweißtreibend, wie unser Spiel auf der Bühne. Mein schnellster Komplettumzug - von Boxershorts auf dreiteiligen Anzug mit Hemd und Krawatte - dauert genau 23 Sekunden. Ich gebe zu: die Socken schaffen wir manchmal nicht, denn Timing ist alles und was nicht passt, wird passend gemacht. Die berühmte Dusche danach ist dann wie Urlaub.

Harmonierst du mit Schauspielkollege Ilja Richter hinter der Bühne genauso gut, wie auf der Bühne?

Ja, gemeinsames Denken und Arbeiten, ob hinter oder auf der Bühne, geht nur im wahrhaftigen, ehrlichen, respektvollen Miteinander auf Augenhöhe. Das ist mein Anspruch an Kunst. Offenheit braucht Vertrauen, ebenso privat, und viel Training. Dann können Spielvorgänge sehr intensiv und spannend werden. Wenn das dann allabendlich passiert und die Theatergeister auch das Publikum bezirzen, dann wirds magisch. Das gilt ebenso für Walter Plathe oder auch für die Zusammenarbeit mit dem Regisseur Georg Münzel. Wenn ich Vertrauen spüre, kann ich mich öffnen - "Das ist ja wie im echten Leben!" - und darf dann mit einem gemeinsamen Glaserl Wein nach der Vorstellung belohnt werden.

Wenn du dir jetzt und hier einfach eine beliebige Rolle aussuchen dürftest, wen würdest du gerne einmal spielen?

Frank N. Furter in der Rocky Horror Show - aber darauf warten wir noch zehn Jahre. Bis dahin: "Catch me" - if you can!


Ab 20. Dezember – 20 Uhr
Altonaer Theater - Hamburg

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