Maureen Colquhoun Britische Politikerin und Pionierin stirbt mit 92
Frauenrechtlerin Maureen Colquhoun schrieb Geschichte als die erste offen lesbische Politikerin Großbritanniens. Zwischen 1974 und 1979 saß sie für die Labour-Partei im Unterhaus. Dort wurde sie für ihren Einsatz für Frauenrechte bekannt. Sie engagierte sich zum Beispiel für Abtreibungsrecht und Gleichstellung sowie für die Rechte von Sexarbeiter*innen.
Während ihrer Amtszeit gab es nur insgesamt dreißig weibliche Abgeordnete im Parlament. Als herauskam, dass Colquhoun mit einer Frau liiert war, konnte sie ihre Abwahl 1979 nicht verhindern. In einem Interview für Gay News betonte sie, dass ihre Sexualität rein gar nichts mit ihrer Eignung oder ihrer Arbeit als Abgeordnete zu tun habe.
Als Politikerin brachte Colquhoun zahlreiche Gesetze ein, die soziale Probleme ansprachen, die uns leider bis heute beschäftigen. Eines davon war das „Balance of Sexes Bill“ vom Mai 1975. Dieses sollte sicherstellen, dass Frauen das gleiche Mitspracherecht haben: „Solange es kein Gesetz gibt, das Männer wie Frauen verpflichtet, in öffentlichen Gremien und Vorständen in gleicher Zahl vertreten zu sein, werden sie nie besonders weit kommen.“