Direkt zum Inhalt
Nur viraler Hashtag oder Veränderung?

#actout Eine Befreiung für Schauspieler*innen?

km - 25.03.2021 - 16:00 Uhr

Mit dem #actout sind 185 LGBTI* aus der Film- und Fernsehbranche Anfang Februar an die Öffentlichkeit gegangen. (SCHWULISSIMO berichtete) Ihr Ziel war mehr Akzeptanz und Anerkennung. Denn viele fühlen sich durch beispielsweise ihre Sexualität benachteiligt und haben Angst vor einem Outing, da es dafür sorgen kann, bestimmte Rollen nicht mehr angeboten zu bekommen.

Der NDR hat mit Sophie Molitoris gesprochen. Sie wusste bereits vor der Veröffentlichung vom geplanten #actout-Manifest, da sie auch viele der Unterzeichner*innen persönlich kennt. Sie ist tief verwurzelt in der Branche durch ihre lange Arbeit als Casterin für Film und Fernsehen, als Dozentin und für das Filmfest Hamburg. Inzwischen veranstaltet sie Workshops für Künstler*innen und ist im Coaching tätig.

"Es war eine Befreiung und die waren total überrascht und natürlich geflasht, dass sich das auch auf andere Länder ausgeweitet hat. Auch in den USA, in China, selbst im Iran wurde das aufgenommen. Das zeigt, dass das Thema jetzt überreif ist."

Wenn jemand ständig das Gefühl hat, etwas verheimlichen zu müssen, kann das einer künstlerischen Entwicklung im Weg stehen. "Dieser Druck kann auch verhindern, dass du in einen künstlerischen Fluss kommst. Und wenn das gelöst ist, erzeugt das eine andere Haltung, die nach außen strahlt.", so Molitoris.

Zur Frage, wie es nach #actout weitergeht, hofft Sophie Molitoris, dass die wichtige Thematik nicht wie andere Hashtags oder „Social Media Trends“ untergeht: "Wir sollten darüber nachdenken, warum die 185 Schauspieler überhaupt diesen Schritt machen mussten. Und dass das dann auch zur Normalität wird, wenn jemand sagt: So lebe ich."

Auch Interessant

Ende einer Ära

Das Moulin Rouge zerfällt

Das Moulin Rouge zerfällt... und uns beschleicht ein wenig Wehmut, denn über 100 Jahre lang war die rote Mühle auch ein Zufluchtsort für junge Schwule
Kein schmutziges Geheimnis

Gedenkstätte für homosexuelle Veteranen

Mit einer Gedenkstätte will Großbritannien den homosexuellen Veteranen der Streitkräft gedenken, die aufgrund ihrer Sexualität entlassen worden sind.
Reformgegner in der Kirche

Keine Umdenken für Homosexuelle

Vier katholische Bischöfe gehen jetzt offiziell in den Widerstand und verweigern jedwede Reformpläne für mehr Rechte von Homosexuellen in der Kirche.
Ist Emmanuel Macron schwul?

Kampf den Fake News in Frankreich

Ist Emmanuel Macron schwul? Diese Fake News werden derzeit von rechten Kreisen in Frankreich gestreut. Dagegen will der Staatspräsident jetzt vorgehen
Cold Case vor Gericht

Mordfall um schwulen Rentner

45 Jahre nach der Tat stand im Mordfall an einem schwulen Rentner der mutmaßliche Täter vor Gericht. Das Urteil: Freispruch aus Mangel an Beweisen.
Diskriminierung in der Schule

Hast Du schon Angriffe erlebt?

Der LGBTI*-Beratungsverein anyway startet eine bundesweite Umfrage unter LGBTI*-Jugendlichen: Wie sieht die Lage an deutschen Schulen wirklich aus?