Fall vorm Obergericht Vater soll versucht haben, seine trans* Tochter zu töten
Letztes Jahr wurde ein Vater vom Schweizer Regionalgericht Emmental-Oberaargau zu 11 Jahren Haft verurteilt, weil er 2019 versucht haben soll, seinem Kind mit einem langen Küchenmesser die Kehle durchzuschneiden (SCHWULISSIMO berichtete). Da der Vater Berufung einlegte, wird der Fall noch bis Donnerstag vor dem Obergericht in Bern verhandelt.
Vater streitet alles ab
Die damals 17-Jährige bat mit Schnittverletzungen an Hals, Brust und Rücken die Nachbarn um Hilfe – sie überlebte nur mit Glück. Von Anfang an beschuldigte sie ihren Vater. Der Vater, der aus einem arabischen Land stammt, streitet bis heute sowohl die Tat als auch familiäre Spannungen ab. Die Schnittverletzung an der Hand will er sich laut TeleBärn beim Putzen zugezogen haben. Als der Oberrichter ihn fragte, was er davon hielte, nun eine Tochter zu haben, wich der Mann aus: Sein Kind sei manipuliert worden.
Unschuldsvermutung verletzt?
Der Verteidiger verlangt laut Wil24.ch nach wie vor den Freispruch und eine Entschädigung. Denn es hieße „im Zweifel für den Angeklagten“ – und Zweifel gäbe es laut einem rechtsmedizinischen Gutachten darüber, ob sich das Opfer selbst verletzt habe. Schließlich habe die Jugendliche zuvor mehrfach versucht, sich das Leben zu nehmen. Die Staatsanwaltschaft fordert eine Bestätigung des ersten Urteils, da alle Indizien auf den Angeklagten hinweisen.