Direkt zum Inhalt
Freude in Sydney

Freude in Sydney Massiver Druck bewirkt ein Umdenken beim homophoben Stadtrat von Cumberland City

ms - 21.05.2024 - 16:00 Uhr
Loading audio player...

Freude in Sydney: Nach massivem Druck aus der Bevölkerung und von Seiten der Politik hat der Stadtrat von Cumberland City, einem Stadtteil von Sydney, nun in einer zweiten Abstimmung sein vor kurzem erst beschlossenes Buchverbot wieder zurückgenommen. Unter der Federführung eines homophoben Hardliners sollten dabei alle Bücher mit homosexuellen Inhalten kategorisch aus den Bibliotheken verschwinden.

Der Druck bewirkt ein Umdenken

Nebst dem politischen Gegenwind dürften auch die Demonstrationen vor dem Rathaus einen gewissen Eindruck bei den Stadträten hinterlassen haben, mehrere hundert Menschen aus der LGBTI*-Community hatten sich dort zuletzt versammelt und stundenlang lautstark gleiche Rechte eingefordert. Nach vierstündiger Debatte, bei der es nach Angaben der australischen Presse zu heftigen Auseinandersetzungen gekommen sein soll, votierte schlussendlich eine Mehrheit dafür, das Verbot aufzuheben. 

Groteske Angst vor Homosexualität 

Besonderes Hassobjekt der Hardliner war dabei ein Buch, das über gleichgeschlechtliche Eltern berichtet und dabei festhält, dass diese gleichberechtigt mit heterosexuellen Eltern sind. Der Stadtrat beschloss so auch, dass explizit dieses Buch nun zwar nicht mehr verbannt sei, aber es künftig in der Abteilung für Sachbücher stehen müsse.  

Die LGBTI*-Organisation „Pride in Protest“ und die NSW Young Greens hatten zuvor eine Live-Lesung des Buches vor Ort organisiert und augenzwinkernd erklärt: „Wir lesen heute Abend vor der Stadtratssitzung aus dem 'großen, gruseligen' Buch, das den Westen Sydneys gespalten hat.“ Am Ende nach der gewonnenen Abstimmung skandierte die Gruppe freudig: „Wir sind hier, wir sind queer, wir sind fabelhaft, legt euch nicht mit uns an.“

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Opfer mit Böller angegriffen

Verdächtige 16 und 18 Jahre alt

Vor zwei Monaten kam es im Hamburger Stadtpark zu einem schwulenfeindlichen Angriff. Zwei Brüder wurden nun als Hauptverdächtige festgenommen.
Bilanz ESC 2025

Mehrwert für die Schweiz

Die Schweiz zieht ein positives Fazit über den ESC 2025 in Basel: Die Kassen klingelten und das Image hat sich deutlich verbessert.
Schwules Paar überfahren

Homophober Angriff in London

Mordprozess in London: Am Weihnachtsabend 2024 raste ein 30-Jähriger in eine Menschenmenge, darunter ein schwules Paar. Ein Mann starb dabei.
Lügen vor Millionenpublikum

Anti-LGBTIQ+-Rhetorik von rechts

In der „Tucker Carlson Show“ mit dem rechten Aktivisten Milo Yiannopoulos entlud sich wieder einmal eine Welle LGBTIQ+-feindlicher Rhetorik.
Lynchversuch an Universität

Student in Uganda angegriffen

Eine Gruppe homophober Studenten versuchte an der größten Universität in Uganda einen Kommilitonen zu ermorden. Jetzt hat der Fall erste Konsequenzen.
Neue Vorwürfe in England

Homophobie unter Polizisten

Erneut steht die britische Polizei in der Kritik: Verschleppte sie die Aufklärung von Raubüberfällen auf Schwule aufgrund von Homophobie?
Italiens neue Zensur

Verbotspläne schreiten voran

"Gott, Vaterland und Familie“: Nur Sexualkunde und LGBTIQ+ soll es an vielen Schulen Italiens bald nicht mehr geben, beschlossen die Parlamentarier.
Jugend unter Druck

Psychische Probleme stark vertreten

Viele queere Jugendliche haben Zukunftsängste, neuerdings auch mit Blick auf die Spaltung der Gesellschaft. Details offenbart eine neue Studie.