LGBTI*-Zentrum verwüstet Rechtsextremer bulgarischer Präsidentschaftskandidat angeklagt
Im LGBTI*-Zentrum Rainbow Hub im bulgarischen Sofia stand nach der Vandalismus-Attacke kein Stein mehr auf dem anderen. Verantwortlich für den Angriff ist vermutlich der rechtsextreme Präsidentschaftskandidat Boyan Rasate (50).
Eine Spur der Verwüstung
Am Samstag (30. Oktober) stürmten elf Männer das LGBTI*-Zentrum in der bulgarischen Hauptstadt. Rainbow Hubs Projekt-Koordinatorin Gloriya Filipova versuchte noch, sich den Männern in den Weg zu stellen. Sie bestätigt, dass Rasate zu der Gruppe gehörte – denn dieser schlug ihr laut der Bild mitten ins Gesicht. Filipova engagiert sich seit Jahren vergeblich für eine Anerkennung LGBTI*-feindlicher Vergehen als Hassverbrechen.
Nationalsozialist will Kinder beschützen
Rasate ist für seine nationalistischen Ansichten bekannt. Die Staatsanwaltschaft hob seine Immunität bereits auf: Er sei ein „Verbrecher“, der wegen „unanständiger Handlungen und grober Verletzung der öffentlichen Ordnung sowie extrem dreister Missachtung der Gesellschaft strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden wird“. In The Day ON AIR behauptete Rasate, er habe Belege dafür, wie ein 13-Jähriger von Rainbow Hub mit Broschüren in die Prostitution gelockt wurde. An die Polizei habe er sich nicht gewandt, weil der Staat niemanden schütze. Rasate bedauert, dass Menschen, die „pädophile Propaganda unter Jugendlichen verbreiten […] weiterhin Immunität“ haben. Für seine Worte oder Taten schäme er sich „auf gar keinen Fall“.