Direkt zum Inhalt
Grindr wegen europäischem Datenschutzgesetz belangt

Reduzierte Millionenstrafe Grindr wegen europäischem Datenschutzgesetz belangt

co - 16.12.2021 - 12:00 Uhr

Weil Grindr Nutzerdaten für verhaltensbezogene Werbung ohne explizite Zustimmung an Dritte weitergegeben hat, soll das Unternehmen nun 65 Millionen Norwegische Kronen (6,4 Millionen Euro) Strafe zahlen. Zu den weitergegebenen Daten zählten laut dem norwegischen Verbraucherschutzrat IP-Adresse, GPS-Daten, Alter und Geschlecht der Nutzer:innen.

Verstoß gegen die DSGVO

Die Europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist zwar eine EU-Verordnung, gilt aber im gesamten Europäischen Wirtschaftsraum – und damit auch für Norwegen, das nicht zur EU gehört. Die Beschwerde bezieht sich auf Daten, die von 2018 bis 2020 gesammelt wurden. Grindr beanstandete laut Reuters, dass diese sich damit auf „vergangene Einverständnis-Praktiken“ bezieht und nicht auf die aktuellen.

Bislang höchste Summe

Die Strafzahlung ist die höchste, die die Aufsichtsbehörde bislang verhängte – und dabei ist die Summe laut der New York Times schon um einiges geringer als die im Januar ursprünglich angekündigten 100 Millionen Kronen (9,5 Millionen Euro). Der internationale Leiter Tobias Judin erklärte damals dazu: Bei Grindr sei es besonders kritisch, weil die Nutzer durch die Weitergabe körperlich zu Schaden kommen könnten. Man wolle, dass Unternehmen einsehen, dass es „inakzeptabel“ ist, Nutzerdaten ohne Einverständnis weiterzugeben. Verringert wurde die Strafe angesichts der Größe und finanziellen Lage des Unternehmens und weil es mittlerweile Verbesserungen gegeben habe. Das Unternehmen hat nun drei Wochen Zeit, um Berufung einzulegen.

Auch Interessant

Kampf um Gerechtigkeit

Katar geht rigoros gegen Briten vor

Seit rund drei Monaten kämpft ein schwuler Brite um sein Recht - in Katar wurde er aufgrund seiner Homosexualität inhaftiert und festgesetzt.
Freude in London

Bürgermeister Khan wiedergewählt

Londons LGBTI*-freundlicher Bürgermeister Sadiq Khan wurde am Wochenende im Amt bestätigt - er geht damit in seine dritte Amtszeit.
Demütigung im Gefängnis

US-Basketballerin packt aus

Die lesbische US-Basketballerin Brittney Griner erzählte jetzt erstmals über ihre düsteren Erlebnisse und Schikanen im russischen Gefängnis.
Mehr Diversity! Oder nicht?

Zu viel oder zu wenig Diversität?

Diversity liegt im Trend, im Mai wird Diversity einmal mehr groß gefeiert. Doch haben wir inzwischen zuviel oder zuwenig davon?