Zensur in der Grundschule Direktorin hält LGBTI*-Themen nicht für „altersgerecht“
In einer Grundschule in South Carolina sollten Viertklässler einen 100-Wörter Aufsatz über die Gesellschaft schreiben. Alle Arbeiten sollten am Ende in einem Buch gesammelt und dann den Familien der Schüler geschenkt werden. Doch ein Text sollte es nicht in die Sammlung schaffen.
Ein 10-Jähriger schrieb darüber, wie man nett zu Transmenschen sein kann: „Ich weiß nicht, ob ihr das wisst, aber die Sicht der Menschen auf die Geschlechter von Transpersonen ist ein Thema. Die Leute denken, dass Männer sich nicht wie eine Frau anziehen sollten, und sagen gemeine Dinge. Sie denken, dass sie das Falsche im Leben wählen. In der Welt können Menschen wählen, wen sie wollen."
Die Direktorin Elizabeth Foster der Anderson Mill Elementary School hielt diese Inhalte für unangemessen und traf sich mit der Mutter des Schülers und erklärte, dass der Aufsatz nicht aufgenommen werde, da dieser „andere Eltern verärgern und zu einer unerwünschten Situation in der Schule führen würde“. Daraufhin klagte die Mutter Hannah Robertson mit wenig Erfolg.
Das Gericht wies die Klage ab, und die Familie legte Berufung beim U.S. Court of Appeals for the Fourth Circuit ein. Ein dreiköpfiges Gremium bestätigte am 2. März die Entscheidung der Vorinstanz und lehnte Robertsons Beschwerde ab, berichtet Courthouse News Service.
Richterin Stephanie Thacker, die für das Gremium schrieb, zitierte die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs aus dem Jahr 1988 im Fall Hazelwood School District v. Kuhlmeier, in der erklärt wurde, dass Schulen Schüler zensieren können, solange dies in einem vernünftigen Zusammenhang mit einem legitimen pädagogischen Anliegen" steht.
„Legitimes pädagogisches Anliegen“ – die Direktorin sagte laut Anklage, es sei „nicht altersgerecht, Transgender, Lesben und Drag Queens außerhalb des eigenen Hauses zu diskutieren.". Weltoffenheit, Akzeptanz, Toleranz und Respekt sind also pädagogisch nicht wertvoll für Kinder in der Grundschule? Da sollten die Erwachsenen vielleicht noch mal etwas nachsitzen und ein bisschen Nachhilfe von einem Viertklässler scheint auch keine schlechte Idee.