„Zu rechts“ für Jubel? Diversity bei den Konservativen
In seiner Kolumne für die Welt bemängelt Rainer Haubrich, dass Diversity „offenbar nur bejubelt [werde], wenn sie der eigenen politischen Agenda [nutze]“. Denn auch wenn konservative Kräfte Frauen, LGBTI* und Menschen aus ethnischen Minderheiten zu politischen Posten verhelfen, seien diese Personen meist „zu rechts“, um von Aktivist*innen und betroffenen Communitys gefeiert zu werden.
So habe der sonst so engstirnige US-Präsident bereits mehrere Frauen zu Ministerinnen und UN-Botschafterinnen ernannt. Doch das sei vollkommen untergegangen. Auch die Ernennung der erz-konservativen Juristin Amy Coney Barrett als Nachfolgerin der verstorbenen obersten Richterin Ruth Bader Ginsburg sei im linken Lager umstritten. Selbst Alternativ-Kandidatin Barbara Lagoa, die von kubanischen Flüchtlingen abstammt und somit mehr „Diversitätspunkte“ erhalten hätte, wäre „die ‚falsche‘ Frau“ gewesen.
Ähnlich ergangen sei es Jens Spahn, dem offen schwulen US-Botschafter Richard Grenell, der indisch-stämmigen Priti Patel im großbritannischen Kabinett und Marine Le Pen beziehungsweise Marion Maréchal, die Chancen auf Frankreichs Präsidentschaft hätten – doch hier fordere niemand die Gleichstellung.