Direkt zum Inhalt
Ehe für alle in der Schweiz

Parlament beschließt Ehe für alle in der Schweiz

km - 11.06.2020 - 14:56 Uhr

Drei Jahre nachdem es in Deutschland für gleichgeschlechtliche Paare möglich geworden war, zieht nun auch die Schweiz nach.

In der Schweiz gab es bisher nur die eingetragene Partnerschaft, jetzt hat der Nationalrat als eines der letzten westeuropäischen Parlamente die Ehe für alle beschlossen. Zusätzlich dürfen sich lesbische Paare durch eine Samenspende ihren Kinderwunsch erfüllen, das ergab die Abstimmung im Parlament mit 124 zu 72 Stimmen.

Durch die Ehe für alle erhalten gleichgeschlechtliche Paare unter anderem mehr Rechte im Zusammenhang mit Adoption oder Einbürgerung. Umfragen haben ergeben, dass die Mehrheit der Bevölkerung diese Gleichberechtigung befürworten.

Bei all diesen guten Nachrichten gibt es natürlich auch eine weniger Erfreuliche: Die Ankündigung eines Referendums gegen die Ehe für alle. Die national konservative Partei EDU (eidgenössische-demokratische Union) will gegen den Beschluss ankämpfen. Mit nur einem Abgeordneten im Parlament stehen die Chancen zwar schlecht, wenn aber genügend Unterschriften gesammelt würden, käme es zur Volksabstimmung.

Dass dieses Gesetz fleißig genutzt wird, beweisen die Daten des statistischen Bundesamts in Wiesbaden: Seit 2017 haben in Deutschland knapp 33.000 homosexuelle Paare geheiratet.

Auch Interessant

Gewalteruption in Berlin

30 Prozent mehr Fälle in einem Jahr

Fast 30 Prozent mehr Fälle von Hassverbrechen gegen LGBTI*-Menschen verzeichnete das Anti-Gewaltprojekt Maneo im Jahr 2023 nur in Berlin.
LGBTI*-Rechte in Tschechien

Community feiert Erfolg vor Gericht

Das tschechische Verfassungsgericht hat Trans-Rechte gestärkt: Künftig entfällt der Sterilisations- und Operationszwang vor Geschlechtsumwandlungen.
Russlands harte Hand

15 Tage Haft für Studenten

Russlands absurde Gesetzgebung: Ein 22-jähriger Student muss 15 Tage in Haft, weil er online ein Regenbogen-Emoji geteilt hat.
Hassgewalt in Frankreich

Mehr Einsatz für LGBTI* gefordert

Die Hassgewalt in Frankreich nimmt weiter zu, nun fordern LGBTI*-Verbände einen stärkeren Einsatz für die Sicherheit von LGBTI*-Personen.