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Das Gefängnis-Leben einer Trans-Frau

„Du bist hier falsch“ Das Gefängnis-Leben einer Trans-Frau

co - 03.09.2020 - 14:00 Uhr

Alexia Metge sitzt wegen Steuerhinterziehung seit 2018 im Frauengefängnis. Als einzige Trans-Frau der Anstalt gehören Anfeindungen und Diskriminierung zu ihrem Alltag. „Ich werde hier immer eine Außenseiterin sein“, so Metge gegenüber Noizz.

Seit 2015 lebt Alexia offen als Trans-Frau und unterzog sich der obligatorischen Psychotherapie, um Namen und Personenstand ändern zu dürfen. Nur weil Metge ihren Eintrag auf „weiblich“ ändern ließ, darf sie überhaupt im Frauengefängnis untergebracht werden. Damals begann sie auch eine Hormontherapie – kurz vor der geschlechtsangleichenden Operation flog jedoch die Steuerhinterziehung auf. Im Gefängnis wird sie von den anderen Insassen isoliert: Einzelduschen, Einzelhaftraum, anfangs keine gemeinsamen Arbeitsstunden mit anderen und kein unbeaufsichtigter Kontakt – Metge könnte ja Sex mit anderen Gefangenen haben, weil sie noch einen Penis habe.

Trans-Politikerin Tessa Ganderer glaubt, dass Aufklärung und Schulungen auch im Strafvollzug nötig sind. Manche Trans-Frau werde beispielsweise aus bürokratischen Gründen in der Männer-Abteilung untergebracht. Auch habe man schon Psychotherapie, weiterführende Hormontherapien und geschlechtsangleichende Operationen verweigert.

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