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Kuntergrau als einzig explizit queeres Format Chance auf den Grimme-Preis
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LGBTI* Webserie nominiert Kuntergrau als einzig explizit queeres Format Chance auf den Grimme-Preis

km - 03.03.2021 - 15:00 Uhr

Die Webserie KUNTERGRAU gewann 2018 den Webvideopreis, letztes Jahr den Engagementpreis NRW und ist nun für den Grimme-Preis nominiert - in der Kategorie “Kinder & Jugend“. Damit zählen sie zu den 69 nominierten Projekten, die aus mehr als 850 Einreichungen ausgewählt wurden. Das Grimme Institut teilte am 2. März mit:

“Die Nominierungen belegen erneut, dass gerade die Produktionen zukunftsweisend für das Fernsehen sind, die mit Konventionen brechen, gesellschaftspolitisch aktuelle Themen wie Sexismus und Rassismus aufgreifen und das Publikum herausfordern [...), sich auf kreative Weise mit Antisemitismus und Homophobie auseinandersetzen und dabei beispielhaft für ein zeitgemäßes Jugendfernsehen stehen.”

Die Serie KUNTERGRAU hebt sich dabei noch einmal deutlich von den anderen Produktionen in dieser Kategorie ab. Während hinter allen Nominierten große Produktionsfirmen oder nationale Sendeanstalten stehen, ist KUNTERGRAU ein ehrenamtliches Projekt von Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus dem LGBTI*-Jugendzentrum anyway in Köln.

„Hoffentlich ermutigt unsere Nominierung die Sender dazu mehr zu wagen, wenn es um die Geschichten queerer Menschen geht“, sagt Kai Kreuser, ehrenamtlicher Regisseur des Projektes.

KUNTERGRAU wurde 2014 erdacht und wird seither realisiert. Insgesamt wurden drei Staffeln veröffentlicht. Sie erzählen die Geschichten der fünf schwulen Freunde Lukas, Leopold, Noh, Jan und Marcel, die sich durch die Irrungen und Wirrungen von Freundschaft, Liebe und queerer Szene schlagen. In der dritten Staffel lag der Fokus auf queerfeindlicher Gewalt und ihrer Auswirkungen auf Opfer, Familie und Angehörige sowie auf dem Leben mit HIV.

© KUNTERGRAU

 

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