LGBTI* in Afghanistan Möglicherweise fatale Folgen durch Machtübernahme der Taliban
Seitdem die radikal-islamischen Taliban die afghanische Hauptstadt Kabul eroberten, wird in den Medien oft über die Folgen dessen für die weibliche Bevölkerung gesprochen. Doch auch LGBTI*-Personen fürchten sich um ihre Sicherheit.
Das queere Leben in Afghanistan
Der Gay Travel Index bewertet Staaten nach ihrer LGBTI*-Freundlichkeit. Afghanistan landete im neuesten Index auf Platz 195 von 200. Homosexuelle Handlungen werden bislang mit bis zu 15 Jahren Freiheitsentzug bestraft. Unter dem Scharia-Gesetz könnte dafür jetzt die Todesstrafe drohen, die in den letzten Jahren nicht mehr streng praktiziert wurde. Ein Taliban-Richter soll in einem Interview mit der BILD gesagt haben: „Für Homosexuelle gibt es nur zwei Strafen: Er muss gesteinigt werden oder er muss hinter eine Mauer und die Mauer muss auf ihn fallen. Die Mauer muss zweieinhalb Meter oder drei Meter hoch sein.“
„Sie wollen Homosexuelle ausrotten“
LGBTI*-Aktivist Nemat Sedat glaubt, dass die Taliban queere Menschen „Ködern, Töten und Wegwerfen“ werden: „Sie werden Informanten einsetzen, die schwule und bisexuelle Männer online und im öffentlichen Raum anlocken sollen, sie an einen abgelegen Ort bringen, töten und ihre Leichen entsorgen“, erklärte er eine frühere Praxis der Taliban gegenüber PinkNews. Da die Taliban die öffentliche Wahrnehmung zu ihren Gunsten verändern wollten, glaube er nicht an öffentliche Hinrichtungen.