LGBTI*-feindliche Kommentare Netflix hält an umstrittenem spanischen Manager fest
Einige geleakte Dokumente zeigen, dass Netflix einen hochrangigen leitenden Angestellten wegen „aggressivem und einschüchterndem“ Verhalten im Visier hatte. Dennoch entschied sich der Streaming-Dienst dazu, den Manager zu behalten. Dabei steht das Unternehmen laut PinkNews schon wegen den trans* feindlichen Witzen des Comedians Dave Chappelle in der Kritik.
Interne Untersuchung findet Beunruhigendes
Behauptungen gegen Diego Avalos, den Vize-Präsidenten für Originalinhalte in Spanien und Portugal, brachten eine interne Untersuchung ins Rollen. Den geleakten Dokumenten zufolge fand die im Frühjahr abgeschlossene Untersuchung Avalos’ Verhalten „zutiefst beunruhigend“. Laut Bloomberg soll der Bericht dem Manager in Meetings eine Sprache bescheinigt haben, die weder LGBTI* einschließe noch Mitarbeiter:innen mit Kindern.
Manager bekommt Chance zur Besserung
In einem Brief vom 9. April wird Avalos’ Verhalten als „extrem direkt“ beschrieben. Netflix ist sich bewusst, dass sein „Stil“ als „aggressiv und einschüchternd“ aufgefasst werden könnte. Avalos sehe zudem ein, dass sein Verhalten „nicht den Werten von Netflix entspricht“ und wie es auf einige Mitarbeiter:innen wirkt. Man räumte dem Manager eine Chance ein, „seine Ausdrucksweise und seinen Führungsstil zu verändern“ und wollte ihn mit „hartem Feedback“ und Coaching dabei unterstützen. Demjenigen, der die Informationen über die Untersuchung öffentlich machte, erging es hingegen schlecht: Er wurde am 15. Oktober entlassen. Wie der Konzern den Schuldigen ermittelte, will er nicht preisgeben.