Direkt zum Inhalt
Rechtsextremer bulgarischer Präsidentschaftskandidat angeklagt

LGBTI*-Zentrum verwüstet Rechtsextremer bulgarischer Präsidentschaftskandidat angeklagt

co - 04.11.2021 - 12:00 Uhr

Im LGBTI*-Zentrum Rainbow Hub im bulgarischen Sofia stand nach der Vandalismus-Attacke kein Stein mehr auf dem anderen. Verantwortlich für den Angriff ist vermutlich der rechtsextreme Präsidentschaftskandidat Boyan Rasate (50).

Eine Spur der Verwüstung

Am Samstag (30. Oktober) stürmten elf Männer das LGBTI*-Zentrum in der bulgarischen Hauptstadt. Rainbow Hubs Projekt-Koordinatorin Gloriya Filipova versuchte noch, sich den Männern in den Weg zu stellen. Sie bestätigt, dass Rasate zu der Gruppe gehörte – denn dieser schlug ihr laut der Bild mitten ins Gesicht. Filipova engagiert sich seit Jahren vergeblich für eine Anerkennung LGBTI*-feindlicher Vergehen als Hassverbrechen.

Nationalsozialist will Kinder beschützen

Rasate ist für seine nationalistischen Ansichten bekannt. Die Staatsanwaltschaft hob seine Immunität bereits auf: Er sei ein „Verbrecher“, der wegen „unanständiger Handlungen und grober Verletzung der öffentlichen Ordnung sowie extrem dreister Missachtung der Gesellschaft strafrechtlich zur Verantwortung gezogen werden wird“. In The Day ON AIR behauptete Rasate, er habe Belege dafür, wie ein 13-Jähriger von Rainbow Hub mit Broschüren in die Prostitution gelockt wurde. An die Polizei habe er sich nicht gewandt, weil der Staat niemanden schütze. Rasate bedauert, dass Menschen, die „pädophile Propaganda unter Jugendlichen verbreiten […] weiterhin Immunität“ haben. Für seine Worte oder Taten schäme er sich „auf gar keinen Fall“.

Auch Interessant

Gewalteruption in Berlin

30 Prozent mehr Fälle in einem Jahr

Fast 30 Prozent mehr Fälle von Hassverbrechen gegen LGBTI*-Menschen verzeichnete das Anti-Gewaltprojekt Maneo im Jahr 2023 nur in Berlin.
LGBTI*-Rechte in Tschechien

Community feiert Erfolg vor Gericht

Das tschechische Verfassungsgericht hat Trans-Rechte gestärkt: Künftig entfällt der Sterilisations- und Operationszwang vor Geschlechtsumwandlungen.
Russlands harte Hand

15 Tage Haft für Studenten

Russlands absurde Gesetzgebung: Ein 22-jähriger Student muss 15 Tage in Haft, weil er online ein Regenbogen-Emoji geteilt hat.
Hassgewalt in Frankreich

Mehr Einsatz für LGBTI* gefordert

Die Hassgewalt in Frankreich nimmt weiter zu, nun fordern LGBTI*-Verbände einen stärkeren Einsatz für die Sicherheit von LGBTI*-Personen.