Inklusion im Wörterbuch Geschlechtsneutrales Pronomen in der französischen Sprache
Selten wird so hitzig diskutiert wie um geschlechtsneutrale Sprache. So nun auch in Frankreich, dessen bekanntes Wörterbuch Le Robert das geschlechtsneutrales Pronomen „iel“ aufnahm.
Komitee stimmte dafür
Weil „iel“ immer häufiger verwendet wird, entschied sich das zuständige Komitee im Oktober dafür, das Wort aufzunehmen. Laut Geschäftsführer Charles Bimbenet seien die meisten mit der Aufnahme des Wortes einverstanden gewesen. LGBTI*-Organisationen wie ILGA Europa feierten die Entscheidung laut PinkNews: „Die Zulassung von nicht-binären Geschlechtsbezeichnungen in amtlichen Dokumenten ist vor allem eine Frage der Genauigkeit, der Privatsphäre und des Respekts vor einer Person.“
Konservative sind außer sich
Es ist weithin bekannt, dass die französische Sprache äußerst konservativ ist: Wenn größere Änderungen als von außen beeinflusst angesehen werden, kommt es häufig zu Diskussionen – und so ist es auch dieses Mal. Laut Bimbenet reagierten einige „überrascht, wenn nicht gar entrüstet“ auf die Neuerung. Bildungsminister Jean-Michel Blanquer findet zum Beispiel: Inklusives Schreiben gehört nicht zur Zukunft der französischen Sprache. Für den Abgeordneten François Jolivet gehört die Aufnahme des geschlechtsneutralen Pronomens zu einer „woken Ideologie“. Er fordert, dass sich die Académie Française mit dem Fall beschäftigt. Denn diese 400 Jahre alte Institution ist es, die bei allen Entscheidungen in der französischen Sprache das letzte Wort hat.