Diskriminierung beim Lohn Zwei verschiedene Studien liefern eindeutige Ergebnisse
Dass Frauen bei gleicher Qualifikation im selben Job weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen, ist hinreichend bekannt. Jetzt bestätigten zwei voneinander unabhängige Studien, dass es auch Gehaltsunterschiede aufgrund der sexuellen Orientierung gibt – den sogenannten „Gay Gap“. Um zu diesem Ergebnis zu gelangen, analysierten die Forschenden mehr als fünfzig Einzelstudien.
Eindeutiges Ergebnis
Laut den Studien haben schwule Männer und bisexuelle Personen oft Lohnnachteile. Lesbische Frauen hingegen haben oft Lohnvorteile. Warum das so ist, ist noch nicht vollständig erforscht – denn die Gründe dafür sind äußerst komplex. Ein wichtiger Faktor ist gewiss eine diskriminierende Haltung: Umfragen zeigten, dass die heterosexuellen Chefs, die nun einmal mehrheitlich in der Wirtschaft das Sagen haben, Schwulen gegenüber größere Vorbehalte haben als gegenüber Lesben.
Inklusion wäre gut für die Wirtschaft
Laut dem Stern bedarf es offenbar international umfassender Rechtsvorschriften, um der Diskriminierung am Arbeitsplatz entgegenzuwirken. Dabei würde eine Beseitigung der ungerechten Gehaltsunterschiede der Wirtschaft tatsächlich helfen: Die ungarische Wirtschaft verliert jährlich zwischen 0,1 und 0,2 Prozent des Bruttoinlandsprodukts an LGBTI*-Diskriminierung. In Rumänien sind es sogar 0,6 bis 1,7 Prozent. Das entspricht etwa 240 Millionen Euro in Ungarn und 3,5 Milliarden Euro in Rumänien. Mehr zu diesem Thema gibt es im Sonderheft Geo Wissen „LGBTQI+“, das am 10. Juni 2022 erscheint.