Die eigene Story schreiben Carl Nassib „quälte“ der Gedanke, sich als schwul zu outen
Im Juni 2021 outete sich NFL-Profi Carl Nassib öffentlich als schwul (SCHWULISSIMO berichtete). Sein Outing traf vielerorts auf Lob und Unterstützung. Gegenüber „Good Morning America“ gab er jetzt zu, dass ihn der Gedanke an die Entscheidung „quälte“. Schließlich war es ihm aber wichtiger, anderen ein Vorbild zu sein und den öffentlichen Diskurs positiv mitzugestalten.
Ängste vor dem Coming-out
„Ich habe etwa eine Stunde lang auf das Handy gestarrt und versucht, mich zu motivieren“, so Nassib laut ABC News. „Das letzte, was ich mir sagte, war: ‚Weißt du was – für die Kinder‘. Und drückte auf Senden.“ Seiner Familie und seinem engen Freundeskreis habe er sich schon vor Jahren anvertraut. Öffentlich machen wollte Nassib es, weil er seine Geschichte selbst schreiben wollte – um „sicherstellen, dass ich es zu meinen Bedingungen mache. Eine meiner größten Befürchtungen war, dass man sich nur an mich erinnern würde, weil ich schwul bin.“
Eine Gesellschaft ohne Angst
Jetzt hofft Nassib darauf, dass ein öffentliches Coming-out irgendwann nicht mehr nötig sein wird: „Wenn Menschen sich outen, dann tun sie es, weil sie Angst haben. Sie haben Angst, dass es einen negativen Einfluss auf ihr Leben, ihre Beziehungen, ihren Job haben könnte.“ Also hoffe er auf eine Gesellschaft, die diese Ängste nicht hervorruft.