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Nein zum Genderstern!

Nein zum Genderstern Volksabstimmung soll die Gender-Frage final in Zürich beantworten

ms - 28.11.2022 - 10:00 Uhr

Der Streit zum Thema Gendern geht in der Schweiz weiter – während der Schweizer Bundesrat erst im September erklärt hatte, dass in allen Texten und Webseiten der Schweizer Regierung nach wie vor ein Verbot der Gendersprache bestehe und darin auch nichts geändert werden solle, sprach sich die Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW) am gleichen Tag für das Gendern aus, angeheizt durch die Entscheidung des Zürcher Stadtrats vom Juni dieses Jahres, den Genderstern in der Verwaltung einzuführen. Doch jetzt soll das Gender-Zeichen in der größten Stadt des Landes wieder verschwinden.

Mitglieder verschiedener Parteien wollen das Gendern nicht

Ein überparteiliches Komitee mit dem Namen “Tschüss Genderstern!“ spricht sich nun klar für die Abschaffung der Gendersprache aus. Es sei weder sinnvoll noch arbeitsrechtlich einwandfrei, dass die Mitarbeiter der Stadtverwaltung in ihren Texten, E-Mails und anderen Publikationen den Genderstern verwenden müssten. Die Stadtverwaltung gibt den Mitarbeitern aktuell nur die Möglichkeit, entweder eine geschlechtsneutrale Formulierung zu verwenden (beispielsweise “die Studierenden“ anstatt Studenten) oder eben den Genderstern zu verwenden. Das Komitee mit Mitgliedern aus praktisch allen Parteien wolle zurück zur verständlichen und grammatikalisch korrekten Sprache und beruft sich dabei auch auf mehrere Studien – ähnlich wie in Deutschland lehnt auch in der Schweiz offensichtlich ein Großteil der Bevölkerung die Benutzung der Gendersprache ab.

Missbrauch der Sprache als politische Statement?

Susanne Brunner vom Komitee dazu: „Mit dem Genderstern missbraucht der Stadtrat die Sprache als politisches Instrument. Sprache gehört jedoch allen, nicht allein dem Zürcher Stadtrat. Er darf die Sprache nicht als Plattform seines Gleichstellungskampfes oder für die Betonung von verschiedenen Geschlechtsidentitäten einsetzen. Der Stadtrat schafft so einen Graben zwischen der Bevölkerung und einer abgehobenen Stadtregierung“. Ziel ist es nun, mit einer Volksinitiative die Stadtbevölkerung selbst darüber abstimmen zu lassen.

Genderstreit auch in Deutschland

Der Streit um die Gendersprache sorgte unlängst auch in Deutschland erneut für hitzige Debatten, nachdem die Mehrheit der Abgeordneten im Thüringer Landtag Anfang November gegen die Einführung der Gender-Sprache gestimmt hatte. Damit wurde die rot-rot-grüne Minderheitskoalition in der Regierung überstimmt, die sich mehrfach für die Einführung der Gender-Sprache ausgesprochen hatte. Das Verbot gilt für alle staatlichen Einrichtungen und Behörden sowie an Schulen.

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