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Totschlag von schwulem Aktivisten
Rubrik

Totschlag von schwuler Ikone Werner Duysen starb während einer Kreuzfahrt in Brasilien

ms - 19.01.2023 - 15:00 Uhr

Mit tiefer Trauer und Entsetzen reagiert die LGBTI*-Community in Hamburg und deutschlandweit auf den tragischen Tod von Werner Duysen (rechts im Bild zusammen mit seinem Ehemann Wolfgang) – er war einer der ersten schwulen Aktivisten und Ikonen, der sich bis hinauf zum Verfassungsgericht für die gleichgeschlechtliche Ehe in Deutschland eingesetzt hatte. Bei einem Raubüberfall in Brasilien wurde er so schwer verletzt, dass er einige Tage später daran verstarb.

Lebenslanger Einsatz für Schwule und Lesben

Die Zweite Bürgermeisterin Hamburgs, Katharina Fegebank, zeigte sich via Instagram tieftraurig und machte die grausame Tat jetzt publik, die bereits Anfang Dezember letzten Jahres geschehen war. Dabei erinnert sich die Grünen-Politikerin auch daran, wie die beiden Männer zu einem der ersten schwulen Paare deutschlandweit wurden, die am Tag des Inkrafttretens des neuen Homo-Ehe-Gesetzes am ersten Oktober 2017 im Hamburger Rathaus heirateten. Fegebank schreibt weiter: "Werner und Wolfgang haben sich Zeit ihres gemeinsamen Lebens gegen jede Form der Diskriminierung gegen Schwule und Lesben und für eine Gesellschaft in Vielfalt eingesetzt."

Witwer ist unendlich traurig

Die beiden Männer waren auf einer Kreuzfahrt in Brasilien unterwegs und besuchten die Stadt Recife, als sie von einem Mann und zwei Helfern mit einem Messer angegriffen wurden. Werner Duysen (81) erlitt dabei schwere Kopfverletzungen und verstarb nach Angaben der BILD-Zeitung sechs Tage später im Krankenhaus. Sein Ehemann Wolfgang (79) wurde leicht verletzt. Die Polizei vor Ort konnte inzwischen einen 27-jährigen Mann festnehmen, der die Tat bereits gestanden hat. Die Beute der Täter waren zwei Sonnenbrillen sowie die beiden Smartphones des schwulen Ehepaares. Auf Instagram bekundeten viele Freunde ihr tiefes Mitgefühl und Trauer. Witwer Wolfgang Duysen Gurkasch schrieb: „Vielen Dank ja ein Schock Stress pur und innerhalb ist das Leben eines geliebten Menschen zerstört. Ich bin so unendlich traurig und kann es noch nicht glauben.“

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