Schon lange rätseln LGBTI*-Fans darüber, ob der „Star Wars“-Charakter Luke Skywalker schwul sein könnte. Pünktlich zum 4. Mai, dem inoffiziellen „Star Wars“-Tag, tauchte nun erneut ein älteres Interview mit Schauspieler Mark Hamill auf, der den ikonischen Charakter verkörperte. Darin wurde auch Skywalkers Sexualität erörtert.

Im Auge der Betrachtenden

Vanity Fair war das erste Magazin, das 2016 von dem Interview berichtete. Der Interviewer fragte Hamill, ob Luke in der Tat schwul sein könnte. Der Schauspieler erklärte: „Fans schreiben mir und stellen all diese Fragen: ‚Ich werde in der Schule gemobbt … Ich habe Angst, mich zu outen.‘ Sie fragen mich: ‚Könnte Luke schwul sein?’“ 

Und Hamill antworte jedes Mal: „Das ist etwas, das von den Zuschauenden interpretiert werden soll … Wenn du denkst, dass Luke schwul ist, dann ist er es natürlich. Du musst dich dafür nicht schämen.“ Der Schauspieler wünscht sich, dass Luke „nach seinem Charakter“ beurteilt wird und nicht „danach, wen er liebt“.

Liebe verboten

Den Jedi des „Star Wars“-Universums ist verboten, romantische oder sexuelle Verbindungen zu einer anderen Person aufzubauen. Das Verbot hat nicht nur einen spirituellen Hintergrund, sondern auch einen praktischen: Der Orden fürchtet, dass die Macht als Resultat von Liebe oder Lust missbraucht werden könnte.

Vor allem die Furcht um geliebte Personen führt nach Meinung der alten Jedi zur dunklen Seite. Die Prequel-Trilogie um Anakin Skywalker verdeutlicht, welchen Effekt romantische Verbindungen haben können: Als seine heimliche Liebe Padmé Amidala stirbt, läuft Anakin zur dunklen Seite über und wird zu Darth Vader. 

Wohl eher ace?

Laut Out-Redakteur Bernardo Sim projizierten zahlreiche schwule „Star Wars“-Fans der ersten Stunde (ihn eingeschlossen) ihre Identität auf Luke Skywalker. Er erwähnt aber auch, dass es vor allem mit Blick auf den Jedi-Kodex logischer sei, von Luke und allen anderen Jedi als asexuell und/oder aromantisch zu denken. Denn abgesehen von dem Küsschen mit seiner Schwester werde in der gesamten Franchise nicht gezeigt, dass Luke ein romantisches Interesse an irgendeinem anderen Charakter hegt.

Hamill verglichen mit Emily Swallow

Hamill ist fest davon überzeugt, dass Kunst subjektiv ist und von allen Personen ganz individuell interpretiert werden kann – ob diejenigen, die an dem Werk beteiligt waren, die Interpretation nun beabsichtigt haben oder nicht. Emily Swallow scheint das jedoch anders zu sehen. 

In „The Mandalorian“ spielt Swallow die Waffenschmiedin. Einige Fans würden ihren Charakter gern in einer romantischen Beziehung zu Bo-Katan Kryze (Katee Sackhoff) sehen. Denn auch wenn die beiden Frauen in der dritten Staffel nur wenige gemeinsame Szenen hatten, war ihre Chemie laut Epicstream dennoch unbestreitbar.

„Würde die Serie ruinieren“

Während der Calgary Expo, die Ende April 2023 stattfand, wurde Swallow dazu befragt, ob sie gern einen romantischen Subplot zwischen ihrem Charakter und den von Sackhoff sehen würde. Ihre Antwort war unverblümt und enttäuschend: Für sie sind solche Pairings auf den Wunsch von Fans potenziell desaströs.

„Wir nehmen immer zwei Charaktere, die wirklich gut zusammenarbeiten, und wir denken: ‚Oh, die müssen einfach ein Paar sein.‘ Und ich habe das Gefühl, dass das eine Serie ruiniert. Vielleicht wird ihre Freundschaft wachsen, aber lassen wir es doch dabei bewenden.“ Swallow geht es dabei jedoch nicht um darum, dass die Waffenschmiedin keine Frau lieben soll – sie sieht ihren Charakter in keinerlei romantischer Beziehung.