Direkt zum Inhalt
Regenbogen-Überweg in Hallein wiederholt beschmiert
Rubrik

Wieder ein neuer Anstrich Regenbogen-Zebrastreifen in Hallein wiederholt beschmiert

co - 16.05.2023 - 17:00 Uhr

Der Regenbogen-Zebrastreifen ist im österreichischen Hallein anscheinend nicht erwünscht: Immer wieder wurde das Symbol für Toleranz und Vielfalt beschmiert. Doch Halleins Bürgermeister will nicht aufgeben.

Wiederholter Vandalismus

Hallein ist mit etwa 21.000 Einwohnerinnen und Einwohnern die zweitgrößte Stadt in Salzburg. „Hallein ist eine offene Stadt. Der Zebrastreifen ist ein Zeichen dafür, dass alle Menschen bei uns Platz haben und willkommen sind“, so Bürgermeister Alexander Stangassinger (SPÖ) laut der Kronen Zeitung im Jahr 2022. 

Am Freitag ließ Stangassinger die Farben am bunten Überweg bei der Neumayr-Brücke wieder erneuern. Der Politiker hofft, dass der Überweg dieses Mal verschont bleibt. Als der bunte Zebrastreifen im Oktober 2022 eingerichtet wurde, hielt der frische Anstrich nicht einmal 24 Stunden.

„Idiotische“ Aktion

Schon letztes Jahr hatte der Bürgermeister keinerlei Verständnis für die Schmiererei: „So was Idiotisches“, sagte er. Er zeigte den Vorfall an und hoffte darauf, dass die Kamera in Nähe des frisch eingerichteten Regenbogen-Zebrastreifens die Tat aufgezeichnet hatte. Sie war im Zuge der Bauarbeiten an der Brücke montiert worden. „Der oder die Täter sollten sich besser bei mir melden“, sagte der Politiker damals.

Es war nicht die erste LGBTI*-feindliche Schmiererei in Hallein: Im Herbst 2022 verbrannten Unbekannte die Regenbogen-Flagge vor dem Keltenmuseum und beschmierten die Fassaden umliegender Häuser mit LGBTI*-feindlichen Sprüchen. Stangassinger bezeichnete die Taten als „Armutszeugnis“ für die Verantwortlichen.

Weitere Vorfälle

Viele österreichische Städte kämpfen mit ähnlichen Problemen. So wurde beispielsweise der Regenbügen-Überweg im oberösterreichischen Wels laut Nachrichten.at nach nicht einmal einer Woche mit LGBTI*-feindlichen Parolen besprüht. 

In Salzburg wurde 2022 unter anderem ein Fahnenmast vor der Parteizentrale der SPÖ abgesägt. Die dort gehisste Regenbogenfahne wurde entwendet. Die Partei bestellte laut dem ORF prompt eine neue Flagge und sprach frei nach den Ärzten von LGBTI*-feindlichem Vandalismus als „stummem Schrei nach Liebe“. Nicht einmal 24 Stunden vor der Säge-Aktion wurden in derselben Stadt zwei neue Regenbogen-Überwege beschmiert.

Auch Interessant

Hassgewalt in Frankreich

Mehr Einsatz für LGBTI* gefordert

Die Hassgewalt in Frankreich nimmt weiter zu, nun fordern LGBTI*-Verbände einen stärkeren Einsatz für die Sicherheit von LGBTI*-Personen.
Radikaler Kurs gegen Schwule

Irak geht gegen Social Media vor

Es wird immer krasser: Erst das Anti-Homosexuellen-Gesetz, jetzt sollen Schwule und Lesben im Irak ganz isoliert werden.
Kampf um Gerechtigkeit

Katar geht rigoros gegen Briten vor

Seit rund drei Monaten kämpft ein schwuler Brite um sein Recht - in Katar wurde er aufgrund seiner Homosexualität inhaftiert und festgesetzt.
Freude in London

Bürgermeister Khan wiedergewählt

Londons LGBTI*-freundlicher Bürgermeister Sadiq Khan wurde am Wochenende im Amt bestätigt - er geht damit in seine dritte Amtszeit.
Demütigung im Gefängnis

US-Basketballerin packt aus

Die lesbische US-Basketballerin Brittney Griner erzählte jetzt erstmals über ihre düsteren Erlebnisse und Schikanen im russischen Gefängnis.