Direkt zum Inhalt
Iranische Hacker erpressen Betreiber um eine Million Dollar
Rubrik

Angriff auf LGBTI*-Seite Iranische Hacker erpressen Betreiber um eine Million Dollar

co - 02.11.2021 - 13:00 Uhr

Die israelische LGBTI*-Dating-Seite Atraf wurde Opfer eines Angriffs durch iranische Hacker. Die Angreifer fordern umgerechnet rund 870.000 Euro von den Seitenbetreibern – sonst wollen sie sensible Nutzerdaten veröffentlichen und damit womöglich einige Homosexuelle outen. Viele Personen schrieben in dem Netzwerk außerdem von ihrer HIV-Infektion.

Iranischer Cyber-Terror

Das israelische Fernsehen zitierte aus einer Stellungnahme der Seitenbetreiber: Man habe es „mit einem iranischen Cyberterror-Ereignis zu tun“. Verantwortlich sein soll die Hacker-Gruppe Black Shadow. Diese gab auf ihrem Telegram-Kanal an, die Daten von rund einer Million Nutzern veröffentlichen zu wollen, wenn die Seitenbetreiber nicht innerhalb von 48 Stunden zahlen. Die Betreiber von Atraf wollen ihren bisherigen Service weiterhin anbieten – allerdings nur umfassend abgesichert. Dazu wollen sie unter anderem alle Nutzer-Passwörter zurücksetzen. Auch andere israelische Unternehmen fielen Black Shadow bereits zum Opfer. Darunter waren zwei Transportunternehmen.

Gegenseitige Cyber-Angriffe

Der israelische Cyber-Abwehrchef Yigal Unna sagte der Bild: Ein Cyber-Angriff müsse als bewaffneter Angriff betrachtet werden: „Wir müssen eine abschreckende Botschaft an Angreifer senden.“ Am Sonntag machte der Iran seinerseits Israel und die USA für einen Hacker-Angriff auf das Zahlungssystem des iranische Tankstellennetzes verantwortlich. Der Angriff sorgte letzte Woche für lange Schlangen und allgemeines Chaos in iranischen Städten.

Auch Interessant

Scham vor der PrEP

Slutshaming in der Gay-Community

PrEP-Nutzer sind sexgeile Schlampen! Wirklich? Woher kommt dieses Denken? In Großbritannien regt sich jetzt Widerstand gegen das schwule Slutshaming.
Nächste Todeszone in Afrika

Burkina Faso plant Hass-Gesetz

Das nächste afrikanische Land will Homosexualität unter Strafe stellen: Burkina Faso prüft gerade neue Verbote.
Erhöhte Gefahrenlage vor ESC

Reisewarnung zum ESC in Schweden

Im schwedischen Malmö herrscht erhöhte Gefahrenlage vor dem ESC. Der Sicherheitsrat Israels warnt vor einem Anschlag, die Polizei ist stark präsent.
Polens neue Wege

Umdenken in der Gesellschaft

Polens neue Regierung kämpft für mehr Rechte für Homosexuelle. Jetzt zeigt sich, die Unterstützung in der Bevölkerung dafür wächst immer mehr an.
Zu viel LGBTI* im TV?

LGBTI*-Charaktere im US-Fernsehen

Binnen eines Jahres gab es fast 20 Prozent weniger LGBTI*-Charaktere im US-Fernsehen. Ist der Markt übersättigt oder gibt es andere Gründe?
Tödliche Penisvergrößerung

Bundesgerichtshof bekräftigt Urteil

Der Wunsch nach einem „monströsen Gehänge“ endete für einen Schwulen tödlich. Das Urteil gegen den Pfuscher der Penisvergrößerung ist nun rechtskräftig.
Einheitliche Haftbedingungen

EU-Komitee fordert bessere Regelungen

Seit Jahren lodert die Streitdebatte, wie mit Trans-Häftlingen umzugehen sei. Nun hat der Europarat seine Empfehlungen veröffentlicht.
Kleiner Schritt nach vorne

Tschechien ändert Partnerschaftsgesetz

Die gleichgeschlechtliche Ehe bleibt Homosexuellen in Tschechien weiterhin verwehrt, die Regierung verabschiedete nur geringfügige Verbesserungen.