Direkt zum Inhalt
Mangelhafter Schutz für schwarze Lesben

Asyl wegen Homosexualität Mangelhafter Schutz für schwarze Lesben

co - 24.06.2020 - 11:52 Uhr

Auf dem Papier zählen Menschenrechtsverletzungen aufgrund der sexuellen Orientierung und der Geschlechtsidentität in Deutschland als Asylgrund. Doch in der Praxis wird es schwarzen lesbischen Geflüchteten nicht leicht gemacht: So erhalten laut dem Tagesspiegel etwa 95 Prozent der schwarzen Lesben auf ihren Asylantrag in Bayern zunächst eine Ablehnung. Bezeichnend ist, dass schwule Männer zu etwa 50 Prozent und heterosexuelle Frauen zu etwa 30 Prozent Asyl erhalten.

Nach der Istanbuler Konvention von 2011 kann geschlechtsspezifische Gewalt eine Art von Verfolgung darstellen, bei der Flüchtlingsschutz gewährleistet werden soll. Frauen und Kinder zählen neben den Opfern von Sexhandel als schutzbedürftigste und besonders gefährdete Personen im europäischen Asyl-System. Nach dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge erlangten mehr als die Hälfte der heterosexuellen Frauen ihren Flüchtlingsstatus als Opfer geschlechtsspezifischer Verfolgung. Lesbische Frauen kämpfen derweil darum, dass ihre Leidensgeschichten meist nicht als „begründete Furcht vor Verfolgung“ anerkannt werden. Oft sei es auch so, dass man ihnen ihre Homosexualität nicht glaube.

Auch Interessant

Scham vor der PrEP

Slutshaming in der Gay-Community

PrEP-Nutzer sind sexgeile Schlampen! Wirklich? Woher kommt dieses Denken? In Großbritannien regt sich jetzt Widerstand gegen das schwule Slutshaming.
Nächste Todeszone in Afrika

Burkina Faso plant Hass-Gesetz

Das nächste afrikanische Land will Homosexualität unter Strafe stellen: Burkina Faso prüft gerade neue Verbote.
Erhöhte Gefahrenlage vor ESC

Reisewarnung zum ESC in Schweden

Im schwedischen Malmö herrscht erhöhte Gefahrenlage vor dem ESC. Der Sicherheitsrat Israels warnt vor einem Anschlag, die Polizei ist stark präsent.
Polens neue Wege

Umdenken in der Gesellschaft

Polens neue Regierung kämpft für mehr Rechte für Homosexuelle. Jetzt zeigt sich, die Unterstützung in der Bevölkerung dafür wächst immer mehr an.
Zu viel LGBTI* im TV?

LGBTI*-Charaktere im US-Fernsehen

Binnen eines Jahres gab es fast 20 Prozent weniger LGBTI*-Charaktere im US-Fernsehen. Ist der Markt übersättigt oder gibt es andere Gründe?
Tödliche Penisvergrößerung

Bundesgerichtshof bekräftigt Urteil

Der Wunsch nach einem „monströsen Gehänge“ endete für einen Schwulen tödlich. Das Urteil gegen den Pfuscher der Penisvergrößerung ist nun rechtskräftig.
Einheitliche Haftbedingungen

EU-Komitee fordert bessere Regelungen

Seit Jahren lodert die Streitdebatte, wie mit Trans-Häftlingen umzugehen sei. Nun hat der Europarat seine Empfehlungen veröffentlicht.
Kleiner Schritt nach vorne

Tschechien ändert Partnerschaftsgesetz

Die gleichgeschlechtliche Ehe bleibt Homosexuellen in Tschechien weiterhin verwehrt, die Regierung verabschiedete nur geringfügige Verbesserungen.