Direkt zum Inhalt
FIFA und FIFPRO stellen sich gegen LGBTI*-Hass und Rassismus

Gegen Hetze im Netz FIFA und FIFPRO stellen sich gegen LGBTI*-Hass und Rassismus

co - 21.06.2022 - 13:00 Uhr

Ein unabhängiger Bericht zeigt, dass Fußballspielende und die Personen, die sie trainieren, während internationalen Turnieren in den sozialen Medien oft beleidigt werden. Dagegen möchten FIFA und FIFPRO nun gezielt vorgehen. Das gab der Fußballweltverband am Samstag anlässlich des Internationalen Tags der Vereinten Nationen zur Bekämpfung von Hassreden bekannt.

Über den Bericht

Eine künstliche Intelligenz untersuchte mehr als 400.000 Beiträge, die während der Halbfinal- und Finalphase zweier internationaler Turniere veröffentlicht wurden. Das Ergebnis: Mehr als die Hälfte der Spielenden wurden diskriminierend beschimpft. Ein Großteil der Äußerungen kam aus dem jeweiligen Herkunftsland der Betroffenen. Ein Moderationsdienst soll nun nach Hassreden scannen und verhindern, dass so Beleidigte und deren Fans solche Kommentare sehen.

Verantwortung übernehmen

FIFA-Präsident Gianni Infantino erklärte, dass man im Vorfeld der Fußball-WM in Katar 2022 und der Frauen-WM Australien/Neuseeland 2023 „ein starkes Zeichen“ setzen wolle: „Wir wollen, dass unsere Taten lauter sprechen als unsere Worte“. FIFPRO-Präsident David Aganzo ergänzte: „Diese Form der Beschimpfung hat tiefgreifende Auswirkungen auf die Persönlichkeit, die Familien, die Leistung sowie auf das allgemeine Wohlbefinden und die psychische Gesundheit [einer betroffenen Person].“ Online-Beleidigungen seien ein „gesellschaftliches Problem“, das der Fußball als Branche nicht akzeptieren könne. Schön und gut – aber warum findet die WM 2022 ausgerechnet in Katar statt?

Auch Interessant

Scham vor der PrEP

Slutshaming in der Gay-Community

PrEP-Nutzer sind sexgeile Schlampen! Wirklich? Woher kommt dieses Denken? In Großbritannien regt sich jetzt Widerstand gegen das schwule Slutshaming.
Nächste Todeszone in Afrika

Burkina Faso plant Hass-Gesetz

Das nächste afrikanische Land will Homosexualität unter Strafe stellen: Burkina Faso prüft gerade neue Verbote.
Erhöhte Gefahrenlage vor ESC

Reisewarnung zum ESC in Schweden

Im schwedischen Malmö herrscht erhöhte Gefahrenlage vor dem ESC. Der Sicherheitsrat Israels warnt vor einem Anschlag, die Polizei ist stark präsent.
Polens neue Wege

Umdenken in der Gesellschaft

Polens neue Regierung kämpft für mehr Rechte für Homosexuelle. Jetzt zeigt sich, die Unterstützung in der Bevölkerung dafür wächst immer mehr an.
Zu viel LGBTI* im TV?

LGBTI*-Charaktere im US-Fernsehen

Binnen eines Jahres gab es fast 20 Prozent weniger LGBTI*-Charaktere im US-Fernsehen. Ist der Markt übersättigt oder gibt es andere Gründe?
Tödliche Penisvergrößerung

Bundesgerichtshof bekräftigt Urteil

Der Wunsch nach einem „monströsen Gehänge“ endete für einen Schwulen tödlich. Das Urteil gegen den Pfuscher der Penisvergrößerung ist nun rechtskräftig.
Einheitliche Haftbedingungen

EU-Komitee fordert bessere Regelungen

Seit Jahren lodert die Streitdebatte, wie mit Trans-Häftlingen umzugehen sei. Nun hat der Europarat seine Empfehlungen veröffentlicht.
Kleiner Schritt nach vorne

Tschechien ändert Partnerschaftsgesetz

Die gleichgeschlechtliche Ehe bleibt Homosexuellen in Tschechien weiterhin verwehrt, die Regierung verabschiedete nur geringfügige Verbesserungen.