Hass zu Weihnachten Würzburger Pfarrer hielten LGBTI*-feindliche Predigten
Am zweiten Weihnachtstag war gleichzeitig das katholische „Fest der Heiligen Familie“. Zu diesem Anlass sprachen zwei Predigten im Raum Bergtheim-Fährbrück über Ehe und Familie – und wetterten dabei gegen gleichgeschlechtliche Partnerschaften. Einige Zuhörer:innen hatten die Gottesdienste entsetzt verlassen.
Nicht so gemeint
Der Hausener Pfarrgemeinderat berief laut der Main-Post sofort ein Krisengespräch mit Pfarrer Helmut Rügamer ein, um die Predigten aufzuarbeiten, denn: „Das passt nicht in unser Bild von einem liebenden Gott.“ Anscheinend hat keiner der beiden Pastoren jemanden verletzen wollen. Father Dunstan Asiimwe, der homosexuelle Menschen und kinderlose Frauen in der besagten Predigt als „Bedrohung“ für die Ehe erwähnte, habe schon in vielen anderen Gottesdiensten gepredigt, dass Liebe eine gute Sache sei – auch zwischen gleichgeschlechtlichen Paaren. Das habe auch Pfarrer Rügamer am Ende seiner Predigt betont. Die beiden Geistlichen wollen sich nun öffentlich entschuldigen und bieten außerdem persönliche Aussprachen an.
Haltung des Bischofs
Bischof Franz Jung hatte laut der Main-Post vor den Feiertagen über gleichgeschlechtliche Partnerschaften gesagt, dass viele Menschen heute die kirchliche Sexualmoral für überholt hielten. Man müsse sich dem in einem ehrlichen Gespräch stellen und dabei wissenschaftliche Erkenntnisse einbeziehen. Er plädierte für eine neue Form des Miteinanders, die sowohl der Kirche diene als auch den Menschen, in in ihr Trost und Segen suchen.