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In Israel wurde 2020 alle drei Stunden ein LGBTI* angegriffen

"Ich attackiere jetzt" In Israel wurde 2020 alle drei Stunden ein LGBTI* angegriffen

km - 24.02.2021 - 15:00 Uhr

Während sich in der westlichen Welt alle 11 Minuten eine Hete verliebt, kämpfen Homosexuelle in Israel mit anderen Statistiken. 2020 wurde laut einem Bericht dort alle drei Stunden eine LGBTI* angegriffen.

Der Jahresbericht vom “Nir Katz Center of the Aguda – The Association for LGBTQ Equality” hat herausgefunden, dass allein in Israel letztes Jahr 2696 Angriffe gegen queere Personen ausgeführt worden sind. Damit wurde eine Steigerung von 27 Prozent festgestellt, da es 2019 noch 2125 Fälle waren.

Angriffe finden überall statt, ob bei der Arbeit, im sozialen Leben oder in staatlichen Institutionen. Allerdings ist durch die Pandemie mehr und mehr die Homophobie in den häuslichen Raum geschlichen. Fast 30 Prozent litten unter Gewaltanwendung in den eigenen vier Wänden und Familien. 315 junge queere Menschen wurden durch Misshandlung sowie Belästigung wegen ihrer Sexualität oder Geschlechtsidentität aus ihrem Zuhause vertrieben. Ein Anstieg von 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die Aguda warnt, dass die Pandemie Haushalte in "Druckkochtöpfe" für Anti-LGBTI*-Gewalt verwandelt. Gleichzeitig werden sichere Räume für die Community, die vor Corona existierten, reduziert.

Mehr als die Hälfte (55 Prozent) aller Berichte über Gewalt gegen LGBTI* Menschen im Jahr 2020 wurden von Frauen (cisgender und trans) gemeldet, während Männer 33 Prozent und Trans-Personen 25 Prozent ausmachten. Etwa jeder zehnte Angriff (12 Prozent) wurde gegenüber non Binären-Personen ausgeübt.

Nurit Shein, Vorsitzende der Aguda, rief die Mitglieder der LGBTI*-Gemeinschaft auf, gewalttätige Vorfälle zu melden, um der Organisation zu helfen, die Kriminalität zu überwachen und auf Veränderungen und Fortschritte zu drängen. Sie sagte der Jerusalem Post: "Wir werden uns nicht aus dem öffentlichen und staatlichen Raum auslöschen lassen. Wir werden weiterhin die persönliche Sicherheit von uns allen für eine stärkere, tolerante, gerechte und inklusive Gesellschaft schützen."

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