Direkt zum Inhalt
Aktivistin Rania Amdouni // © facebook.com/rania.teatre

LGBTI*-Aktivistin festgenommen Ein neuer Grund für Proteste in tunesischer Hauptstadt

tr - 08.03.2021 - 13:00 Uhr

Am Wochenende haben in Tunesien tausende Menschen demonstriert. Sie forderten dabei die Freilassung einer LGBTI*-Aktivistin, die im jetzt im Gefängnis sitzt. Bereits seit Januar gibt es immer wieder Proteste gegen die Regierung. Über 1.000 Demonstranten wurden schon festgenommen und einige davon sind immer noch im Gefängnis. Jetzt gab es erneut Anlass für Aufstände.

Verleumdung durch die Polizei

Die Aktivistin Rania Amdouni wurde durch die Polizei unter Druck gesetzt. Diese verbreitete Bilder von ihr in sozialen Netzwerken. Auslöser für dieses Vorgehen waren Proteste gegen Polizeirepressionen. In den Beiträgen der Polizei wurden unter anderem ihr Name und ihre Adresse preisgegeben. Durch spezielle Kommentare war die LGBTI*-Aktivistin plötzlich drohender Gewalt ausgesetzt. Als Amdouni zu einer Wache ging, um die Situation zu klären, wurde sie für die folgenden sechs Monate inhaftiert, wie ihre Anwälte mitteilten.

Ihr Tod weckt Aktivisten der LGBTI*-Gemeinschaft

Der Morning Star berichtet weiter, dass die Gefangennahme für die Proteste gesorgt hatte. Große Menschenmengen füllten die Straßen der tunesischen Hauptstadt. Dabei brachten sie Parolen wie "Niemals zurückweichen, niemals den Widerstand aufgeben" auf Plakaten zum Ausdruck. Die Demonstration galt auch anderen Menschen, die in den letzten Monaten aus ähnlichen Gründen verhaftet worden waren. Doch der Staat reagiert energisch. Er nimmt weitere Aufsässige fest und verweigert Freilassungen.

Auch Interessant

Scham vor der PrEP

Slutshaming in der Gay-Community

PrEP-Nutzer sind sexgeile Schlampen! Wirklich? Woher kommt dieses Denken? In Großbritannien regt sich jetzt Widerstand gegen das schwule Slutshaming.
Nächste Todeszone in Afrika

Burkina Faso plant Hass-Gesetz

Das nächste afrikanische Land will Homosexualität unter Strafe stellen: Burkina Faso prüft gerade neue Verbote.
Erhöhte Gefahrenlage vor ESC

Reisewarnung zum ESC in Schweden

Im schwedischen Malmö herrscht erhöhte Gefahrenlage vor dem ESC. Der Sicherheitsrat Israels warnt vor einem Anschlag, die Polizei ist stark präsent.
Polens neue Wege

Umdenken in der Gesellschaft

Polens neue Regierung kämpft für mehr Rechte für Homosexuelle. Jetzt zeigt sich, die Unterstützung in der Bevölkerung dafür wächst immer mehr an.
Zu viel LGBTI* im TV?

LGBTI*-Charaktere im US-Fernsehen

Binnen eines Jahres gab es fast 20 Prozent weniger LGBTI*-Charaktere im US-Fernsehen. Ist der Markt übersättigt oder gibt es andere Gründe?
Tödliche Penisvergrößerung

Bundesgerichtshof bekräftigt Urteil

Der Wunsch nach einem „monströsen Gehänge“ endete für einen Schwulen tödlich. Das Urteil gegen den Pfuscher der Penisvergrößerung ist nun rechtskräftig.
Einheitliche Haftbedingungen

EU-Komitee fordert bessere Regelungen

Seit Jahren lodert die Streitdebatte, wie mit Trans-Häftlingen umzugehen sei. Nun hat der Europarat seine Empfehlungen veröffentlicht.
Kleiner Schritt nach vorne

Tschechien ändert Partnerschaftsgesetz

Die gleichgeschlechtliche Ehe bleibt Homosexuellen in Tschechien weiterhin verwehrt, die Regierung verabschiedete nur geringfügige Verbesserungen.