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Entwickler von Tabletop Simulator der Transphobie bezichtigt

LGBTI*-Debatte auf Steam Entwickler von Tabletop Simulator der Transphobie bezichtigt

co - 14.01.2022 - 14:00 Uhr

Derzeit ist der Tabletop Simulator Ziel einer Schlacht, die in den Reviews ausgetragen wird (mit sogenannten Review Bombings). Die Rezensionen haben dabei wenig oder gar nichts mit dem eigentlichen Spiel zu tun. Vielmehr geht es um LGBTI*-Identitäten: Negative Kommentare werfen dem Studio Transphobie vor, während positive Kommentare voller LGBTI*-feindlicher Bemerkungen sind.

Keine Outings im Spiel-Chat

Die Probleme begannen, als sich eine Spielerin namens Xoe im globalen Chat als lesbisch outete und dafür daraus verbannt wurde. In einem Google-Dokument erklärte Xoe, dass sie wiederholt aus Diskussionen über Homosexualität gekickt wurde, als sie sich im Chat outete. Als sie den Umstand im offiziellen Discord des Spiels ansprach, sagte man ihr: Der globale Chat sei kein Ort, „um über Sexualität, Fetische [oder] Politik zu sprechen“. In ihrem Dokument führt sie jedoch einige Beispiele an, auf denen andere ungestraft über Politik und Heterosexualität schrieben.

Reaktion des Entwicklerstudios

Berserk Games behauptete auf Twitter, dass man keinerlei Zensur ausübe, Spielende unterdrücke oder gar banne, weil sie ihre Identität oder Orientierung ausdrücken. Diese könnten jedoch „wegen eines als störend empfundenen Verhaltens aus dem Chat ausgeschlossen“ werden, wenn sie bestimmte Schlüsselwörter spammten. In einer weiteren Stellungnahme räumte das Studio jedoch „Defizite“ ein und deaktivierte den globalen Chat, um daran zu arbeiten.

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