Einschüchterungstaktik? LGBTI*-Aktivisten aus Warschau wieder freigelassen
Letzte Woche befestigten Aktivist*innen Regenbogenfahnen, Anarchisten-Symbole und -Botschaften an mehreren Denkmälern der polnischen Hauptstadt Warschau. Daraufhin nahm die Polizei zwei Frauen und einen Mann fest. Man warf ihnen die Verletzung religiöser Gefühle und eine Entehrung der Denkmäler vor. Zu den betroffenen Denkmälern gehörte auch die Jesus-Statue vor der Heilig-Kreuz-Kirche. Laut den Behörden könnten weitere Festnahmen folgen, auch wenn die drei Aktivist*innen mittlerweile wieder freigelassen wurden. LGBTI*-Organisationen und einige Vertreter der liberal-konservativen Bürgerkoalition (KO) kritisieren das Vorgehen der Polizei als Einschüchterungsversuch.
Im Wahlkampf spielten vor allem die Rechte sexueller und geschlechtlicher Minderheiten, beziehungsweise das Einschränken derselben, eine zentrale Rolle. Der wiedergewählte polnische Präsident Andzej Duda von der national-konservativen Partei Recht und Gerechtigkeit (SCHWULISSIMO berichtete) hatte sich bei Wahlveranstaltungen und in seiner Wahlwerbung stets mit homophoben Aussagen hervorgetan. Unter anderem sagte er dabei laut dem Greenpeace-Magazin über LGBTI*: „Man versucht uns einzureden, dass das Menschen sind. Aber es ist einfach nur eine Ideologie.“