Direkt zum Inhalt
Sean Connery (1971) // © Rob Mieremet
Rubrik

Der einzig wahre 007 Schauspieler Sean Connery verstorben

id - 31.10.2020 - 23:33 Uhr

Im August hatte der schottische Schauspieler seinen 90. Geburtstag gefeiert. Nun erreichte die Nachricht über seinen Tod die Öffentlichkeit. Nach ersten berichten soll er friedlich im Schlaf eingeschlafen sein.

Connery wurde am 05. August 1930 in Edinburgh/Schottland geboren. Nach einer anfänglichen Karriere als Bodybuilder versuchte er in der Filmwelt Fuß zu fassen. Erste kleinere Rollen wurden ihm angeboten. Doch der große Durchbruch gelang ihm erst 1962 mit der ersten Verfilmung über Ian Flemmings britischen Geheimagenten James Bond. In „James Bond jagt Dr. No“ verkörperte er „007“ zum ersten Mal. Es folgten „James Bond 007 – Liebesgrüße aus Moskau“ (1963),„James Bond 007 – Goldfinger“ (1964) und „James Bond 007 – Feuerball“ (1965).

Mitte der 1960er zeigte sich Sean Connery, trotz des großen Erfolges, zunehmend unzufrieden mit der Rolle des James Bond, die ihn schauspielerisch nicht mehr forderte und auf ein verengtes Image festlegte. Dennoch drehte er „James Bond 007 – Man lebt nur zweimal“ (1967). In der darauffolgenden Verfilmung James Bond 007 – Im Geheimdienst Ihrer Majestät" im Jahr 1969 verkörperte der Schauspieler Goldfinger George Lazenby den Geheimagenten – mit eher mäßigem Erfolg.

Für den nächsten Bond wurde wieder Sean Connery engagiert. „James Bond 007 – Diamantenfieber" sollte dann allerdings seine vorläufg letzte Darstellung des James Bond sein. Im Jahr 1983 folgte noch das remake "Sag niemals nie", welcher allerdings  nicht als "offizieller" James Bond Film gilt. Bis heute gilt Sean Connery bei vielen als der "einzig wahre 007".

Sean Connery als James Bond und Tania Mallet als Tilly Masterson in "Goldfinger" // © Autor unbekannt – Comet Photo AG (Zürich)

Danach waren seine Kinofilme eher nicht allzu große Kinohits. Dieses änderte sich erst 1986, als er in „Highlander – Es kann nur einen geben“ in der Rolle des Juan Sánchez Villa-Lobos Ramírez in einer Nebenrolle zu sehen war. Doch ein ganz anderer Film im gleichen Jahr sollte sich als noch viel erfolgreicher für Connery zeigen, nämlich die Romanverfilmung des Umberto Eco-Romans „Der Name der Rose“, wo Sean Connery die Rolle des Franziskanermönchs William von Baskerville übernahm.

Für seine Rolle in dem Gangster-Epos „Die Unbestechlichen“ wurde Sean Connery mit dem Oscar® als „Bester Nebendarsteller“ ausgezeichnet. Steven Spielberg war so begeistert von Connery, dass er ihm für „Indiana Jones und der letzte Kreuzzug“ die Rolle des Vaters von Indiana Jones auf den Leib schreiben ließ – mit Erfolg. In den 90er-Jahren folgten weitere Filme wie beispielsweise „Jagd auf Roter Oktober“, „Highlander II – Die Rückkehr“ oder „The Rock – Fels der Entscheidung“. Seine letzte große Rolle hatte er schließlich in dem 2003 erschienen Film „Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen“. Im darauffolgenden Jahr zog sich Sean Connery schließlich aus dem Filmgeschäft zurück.

Connery bekannte sich immer wieder als schottischer Patriot und setzte sich seit Jahrzehnten für die Belange seiner Heimat und deren Einwohner ein. Er gründete mit eigenen Mitteln die Stiftung „Scottish International Educational Trust“. Diese vergibt Ausbildungsstipendien für talentierte Schotten und zum anderen finanziert sie Projekte, die ihrer Meinung nach der Kultur, der Wirtschaft, der Umwelt oder der Gesellschaft Schottlands helfen. Seine Millionengage für „Diamantenfieber“ 1971 komplett in die Stiftung. Sean Connery setzte sich bis zu seinem Tod für die Unabhängigkeit Schottlands vom Vereinigten Königreich ein.

Als „stolzem Schotten“ wurde ihm 2000 eine besondere Ehre zuteil. Er wurde für seine Verdienste um Schottland von Königin Elisabeth II. zum „Knight Bachelor“ geschlagen und führte von da an den Adelstitel „Sir“.

Viele Schauspielkollegen meldeten sich nach dem Bekanntwerden des Todes von Sean Connery vor allem in den sozialen Medien zu Wort. Unter ihnen beispielsweise der aktuelle James Bond-Darsteller Daniel Craig, Arnold Schwarzenegger bezeichnete Connery als „Legende und einen der größten Schauspieler aller Zeiten“, die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon äußerte sich am Samstag mit den Worten: „Ich werde ihn vermissen. Schottland wird ihn vermissen. Die Welt wird ihn vermissen.“ und auch der Schauspieler Hugh Jackman bezeichnet ihn als „Legende vor und hinter der Kamera."

Auch Interessant

Erhöhte Gefahrenlage vor ESC

Reisewarnung zum ESC in Schweden

Im schwedischen Malmö herrscht erhöhte Gefahrenlage vor dem ESC. Der Sicherheitsrat Israels warnt vor einem Anschlag, die Polizei ist stark präsent.
Polens neue Wege

Umdenken in der Gesellschaft

Polens neue Regierung kämpft für mehr Rechte für Homosexuelle. Jetzt zeigt sich, die Unterstützung in der Bevölkerung dafür wächst immer mehr an.
Zu viel LGBTI* im TV?

LGBTI*-Charaktere im US-Fernsehen

Binnen eines Jahres gab es fast 20 Prozent weniger LGBTI*-Charaktere im US-Fernsehen. Ist der Markt übersättigt oder gibt es andere Gründe?
Tödliche Penisvergrößerung

Bundesgerichtshof bekräftigt Urteil

Der Wunsch nach einem „monströsen Gehänge“ endete für einen Schwulen tödlich. Das Urteil gegen den Pfuscher der Penisvergrößerung ist nun rechtskräftig.
Einheitliche Haftbedingungen

EU-Komitee fordert bessere Regelungen

Seit Jahren lodert die Streitdebatte, wie mit Trans-Häftlingen umzugehen sei. Nun hat der Europarat seine Empfehlungen veröffentlicht.
Kleiner Schritt nach vorne

Tschechien ändert Partnerschaftsgesetz

Die gleichgeschlechtliche Ehe bleibt Homosexuellen in Tschechien weiterhin verwehrt, die Regierung verabschiedete nur geringfügige Verbesserungen.
Messerattacke in Bremen

Angriff auf YouTuberin Jolina Mennen

Die bekannte Trans-Influencerin Jolina Mennen wurde nach einem Disput gestern in einem Club in Bremen mit einem Messer attackiert und verletzt.