Direkt zum Inhalt
Chinesische Chat-App QQ bannt LGBTI*-Suchbegriffe

Zensur bei Snapchat-Kopie Chinesische Chat-App QQ bannt LGBTI*-Suchbegriffe

co - 06.09.2021 - 14:00 Uhr

Die beliebte Chat-Platform QQ ist quasi das chinesische Pendant zu Snapchat. Hier können Nutzer*innen mit Hilfe von Suchbegriffe passende Gruppen für sich finden. Wie PinkNews schreibt, sind dort Suchbegriffe wie „schwul“, „lesbisch“ und „LGBTQ“ jetzt allerdings tabu.

Erste Fehlermeldung nannte queere Begriffe „schädlich“

Wer mit der LGBTI*-Community verknüpfte Begriffe eingibt, erhielt zunächst die Fehlermeldung: „Nutze das Internet auf zivilisierte Weise. Sage Nein zu schädlichen Informationen.“ Das ist dieselbe Nachricht, die auch bei der Suche nach expliziten Inhalten erscheint. Sobald öffentlich darüber diskutiert wurde, änderten die Verantwortlichen die Fehlermeldung schnell ab: Jetzt behauptet die App stattdessen, dass „keine Resultate gefunden“ wurden.

Gegen Vernetzung von LGBTI*-Personen

Dieses Jahr begann auch WeChat, Chinas größte Social-Media-Plattform, gegen die LGBTI*-Community vorzugehen: Ohne Vorwarnung löschte die App LGBTI*-Gruppen, weil diese angeblich „gegen die Vorschriften über die Verwaltung von Konten, die öffentliche Informationsdienste im chinesischen Internet anbieten“, verstießen (SCHWULISSIMO berichtete). Queere Nutzer*innen befürchteten anscheinend zurecht, dass das der Beginn eines generellen Feldzugs gegen die Community sei. Sowohl QQ als auch WeChat gehören dem chinesischen Technik-Giganten Tencent. Auch abseits des Internets wird es LGBTI* in China schwer gemacht: So wurde beispielsweise die Shanghai Pride letztes Jahr plötzlich abgesagt. Die lokalen Behörden hatten wohl massiven Druck auf die Organisator*innen ausgeübt.

Auch Interessant

Ende der Homo-Heilung

Mexiko verbietet Konversionstherapien

Der mexikanische Senat hat jetzt ein Verbot von Konversionstherapien beschlossen. Die katholische Kirche versuchte bis zuletzt das zu verhindern.
Nächstes Hass-Gesetz

Verbot von Homosexualität im Irak

Alle Hoffnungen verpufft: Der Irak hat trotz Druck seitens der USA sein Anti-Homosexuellen-Gesetz verabschiedet. Künftig drohen 15 Jahre Haft.
Ende einer Ära

Das Moulin Rouge zerfällt

Das Moulin Rouge zerfällt... und uns beschleicht ein wenig Wehmut, denn über 100 Jahre lang war die rote Mühle auch ein Zufluchtsort für junge Schwule
Kein schmutziges Geheimnis

Gedenkstätte für homosexuelle Veteranen

Mit einer Gedenkstätte will Großbritannien den homosexuellen Veteranen der Streitkräft gedenken, die aufgrund ihrer Sexualität entlassen worden sind.
Reformgegner in der Kirche

Keine Umdenken für Homosexuelle

Vier katholische Bischöfe gehen jetzt offiziell in den Widerstand und verweigern jedwede Reformpläne für mehr Rechte von Homosexuellen in der Kirche.
Ist Emmanuel Macron schwul?

Kampf den Fake News in Frankreich

Ist Emmanuel Macron schwul? Diese Fake News werden derzeit von rechten Kreisen in Frankreich gestreut. Dagegen will der Staatspräsident jetzt vorgehen