Zensur und Homophobie China löscht und sperrt LGBTI*-Chatgruppen
Homosexualität in China eine psychische Störung
Obwohl Homosexualität 1997 in China entkriminalisiert wurde, heißt es noch lange nicht, dass dieses Land offen gegenüber der LGBTI*-Community ist. Erst kürzlich gab es ein Urteil, welches ergab, dass Sexualität als eine psychische Störung bezeichnet werden kann.
Und nicht nur das, am 7. Juli hatten die Zensoren in China die LGBTI*-Bewegung des Landes im Auge. In der Messaging App WeChat wurden mindestens zehn Chat-Gruppen dunkel und für alle Mitglieder unzugänglich. Dabei handelte es sich um Schwulenrechtsgruppen, die an Universitäten betrieben wurden.
Keine genauen Angaben zur Löschung
„Diese Chat-Gruppen gaben vielen Menschen ein Gemeinschaftsgefühl, insbesondere denen, die gerade erkannt haben, dass sie möglicherweise schwul sind und Unterstützung brauchten. Wir haben uns in der Gemeinschaft versammelt, versuchten uns gegenseitig zu verstehen und gaben den Leuten Trost, wenn es nötig war. Es fühlte sich an wie eine Familie”, schrieb ein Nutzer auf Weibo dem chinesischen Twitter.
Genaue Details für die Sperrung gab es keine. Lediglich bekamen die Kontoinhaber bei WeChat eine Benachrichtigung, dass sie gegen die Community-Regeln verstoßen haben, dies berichtete die Associated Press .
"Sie haben uns ohne Vorwarnung zensiert"
Der Nachrichtendienst Reuters hat mit einem Chatgruppenmanager gesprochen, welcher sich weigerte, sich zu identifizieren. Ein weiterer Beweis, wie unsicher sich die LGBTI*-Community in China fühlt und wie gefährlich die Situation zu sein scheint. „Sie haben uns ohne Vorwarnung zensiert. Wir alle wurden ausgelöscht.“, bestätigte er.
Bereits im Februar gab es Berichte, dass die Cyberspace Administration of China Self-Publishern neue Regeln auferlegen würde, einschließlich denen, die über die LGBTI*-Community in Shanghai schreiben. LGBTI*-Zensur scheint also täglich Brot in China.