Direkt zum Inhalt
China löscht und sperrt LGBTI*-Chatgruppen

Zensur und Homophobie China löscht und sperrt LGBTI*-Chatgruppen

km - 09.07.2021 - 15:18 Uhr
Loading audio player...

Homosexualität in China eine psychische Störung

Obwohl Homosexualität 1997 in China entkriminalisiert wurde, heißt es noch lange nicht, dass dieses Land offen gegenüber der LGBTI*-Community ist. Erst kürzlich gab es ein Urteil, welches ergab, dass Sexualität als eine psychische Störung bezeichnet werden kann.

Und nicht nur das, am 7. Juli hatten die Zensoren in China die LGBTI*-Bewegung des Landes im Auge. In der Messaging App WeChat wurden mindestens zehn Chat-Gruppen dunkel und für alle Mitglieder unzugänglich. Dabei handelte es sich um Schwulenrechtsgruppen, die an Universitäten betrieben wurden.

Keine genauen Angaben zur Löschung

„Diese Chat-Gruppen gaben vielen Menschen ein Gemeinschaftsgefühl, insbesondere denen, die gerade erkannt haben, dass sie möglicherweise schwul sind und Unterstützung brauchten. Wir haben uns in der Gemeinschaft versammelt, versuchten uns gegenseitig zu verstehen und gaben den Leuten Trost, wenn es nötig war. Es fühlte sich an wie eine Familie”, schrieb ein Nutzer auf Weibo dem chinesischen Twitter.

Genaue Details für die Sperrung gab es keine. Lediglich bekamen die Kontoinhaber bei WeChat eine Benachrichtigung, dass sie gegen die Community-Regeln verstoßen haben, dies berichtete die Associated Press .

"Sie haben uns ohne Vorwarnung zensiert"

Der Nachrichtendienst Reuters hat mit einem Chatgruppenmanager gesprochen, welcher sich weigerte, sich zu identifizieren. Ein weiterer Beweis, wie unsicher sich die LGBTI*-Community in China fühlt und wie gefährlich die Situation zu sein scheint. „Sie haben uns ohne Vorwarnung zensiert. Wir alle wurden ausgelöscht.“, bestätigte er.

Bereits im Februar gab es Berichte, dass die Cyberspace Administration of China Self-Publishern neue Regeln auferlegen würde, einschließlich denen, die über die LGBTI*-Community in Shanghai schreiben. LGBTI*-Zensur scheint also täglich Brot in China.

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.
Rollback in Arlington

Ende bei Antidiskriminierungsschutz

Die erste Stadt in den USA, Arlington, hat jetzt die LGBTIQ+-Antidiskriminierungsgesetze aufgehoben. Eine Entwicklung mit landesweiter Signalwirkung.
Homosexuelle als Bedrohung

Neue Stigmata in Malaysia

Der größte islamische Jugendverein in Malaysia erklärte homosexuelle Menschen zur Bedrohung und fordert weitere Restriktionen gegen die Community.
Asyl für queere Flüchtlinge

Neues Zentrum in Amsterdam

In Amsterdam soll ein neues Asylzentrum nur für queere Flüchtlinge und alleinstehende Frauen entstehen.
Kontenlöschungen bei Meta

Queere Gruppen und Frauen betroffen

Meta steht massiv in der Kritik, zahlreiche Konten mit queeren Inhalten sowie zu Frauenrechten und Abtreibung gelöscht oder stark zensiert zu haben.
Neue Diskriminierung

Keine HIV-positiven US-Soldaten

Das US-Verteidigungsministerium will HIV-positive Soldaten entlassen. Ob das gelingt, ist derzeit Gegenstand einer juristischen Auseinandersetzung.
Klage gegen Erzbistum Köln

Vorwurf von sexuellem Missbrauch

Ein 70-jähriger Mann hat jetzt das Erzbistum Köln wegen mehrfachem sexuellen Missbrauch in seiner Jugend auf eine Million Euro Schmerzensgeld verklagt
Hassdelikt: Polizei ermittelt

Ein gezielter Tritt gegenLGBTIQ+

Ein Postbote in Belfast wurde entlassen, weil er einen Gartenwichtel in Regenbogenfarben samt Pride-Flagge mutwillig umstieß.