Hepatitis C besiegt? Weniger neue Fälle unter HIV-Positiven in Frankreich
Laut einer französischen Kohorten-Studie hat sich die Infektionsrate mit Hepatitis C unter HIV-positiven schwulen und bisexuellen Männern zwischen 2014 und 2017 halbiert. Die Forschenden führen das auf die Einführung direkt wirkender antiviraler Mittel zurück. Obwohl das Ergebnis zunächst vielversprechend klingt, warnen Dr. Mathieu Castry und seine Kolleg:innen: Es bedarf weiterer Maßnahmen, um Hepatitis C aufzuhalten.
Hepatitis C und HIV
Nach 2000 infizierten sich immer mehr an HIV erkrankte schwule und bisexuelle Europäer und Nordamerikaner mit Hepatitis C. Die Studie untersuchte den Effekt von direkt wirkenden antiviralen Behandlungen auf die Hepatitis-C-Inzidenz in Frankreich. Die Kohorten-Daten stammen aus der HIV-Datenbank der französischen Krankenhäuser. Hepatitis-C-Behandlungen mit antiviralen Mitteln der zweiten Generation standen HIV-positiven Personen während des Studienzeitraums ohne Einschränkung zur Verfügung.
Die Ergebnisse der Studie
Die Forschenden untersuchten die medizinische Laufbahn von 14.273 schwulen und bisexuellen Männern. Laut Aidsmap befanden sich 83 Prozent von ihnen 2014 in antiretroviraler Behandlung. 2017 waren es 99 Prozent. Während des Untersuchungszeitraums infizierten sich 330 Personen mit Hepatitis C. Die Zahl der Neuinfektionen wurde dabei Jahr für Jahr geringer: 2014 waren es 101, 2017 nur noch 54. Unter den Unter-30-Jährigen gab es jedoch doppelt so viele Neuinfektionen wie unter den 30- bis 45-Jährigen. Hier war die Reduktion zudem statistisch nicht relevant.