Alle Farben „Queere Menschen wissen wie man feiert"
Der Name „Alle Farben“ kommt aus einem künstlerischen Hintergrund und steht im Zusammenhang mit Hundertwasser. Inspiriert von der Kunst von Friedensreich Hundertwasser nannte er sich erst Hundert Farben und später dann Alle Farben.
Auch in der Community gibt es alle Farben, so zelebrierte der Berliner DJ der eigentlich Frans Zimmer heißt dort auch seine Anfänge. SCHWULISSIMO spricht mit dem 36-Jährigen über diese Anfänge, was das queere Publikum so besonders macht und über seine neuen Singles „Alright“ und „Castle“. Des Weiteren kommen seine Kochkünste zur Sprache und wie es nächstes Jahr mit dem CSD aussieht.
Deine Anfänge waren in der Berliner LGBTI*-Community – wie kam es dazu?
Ich habe auf einem Straßenfest in einem Geschenkeladen von Freunden meiner Eltern aufgelegt, dadurch hat mich ein Clubbesitzer aus der Szene entdeckt. Kurz darauf folgten immer mehr Shows in der Berliner LGTBI* Szene, unter anderem im Schwuz und auf dem CSD.
Was verbindest du mit der LGBTI*-Community?
Natürlich die Anfänge meiner Karriere, aber auch viele Freunde, Fans und krasse Supporter meiner Musik. Dafür bin ich unendlich dankbar. (grinst)
Wie ist das queere Publikum? Wissen die am besten wie man Party macht oder was ist das Besondere?
Ich liebe es einfach bei einer queeren Party aufzulegen! Die Leute wissen wie man feiert und gehen nicht einfach auf eine Party um jemanden abzuschleppen, sondern feiern ausgelassen als gäbe es kein Morgen.
Was waren die Inspirationen hinter den neuen Songs „Alright“ und „Castle“?
Bei „Alright“ war es das Thema Trennung. Das ist oder war für jeden einmal präsent im Leben und ich glaube jeder kann sich in die Gefühlswelt einer Trennung hineinversetzen.
„Castle“ war eine wunderbare Zusammenarbeit mit Hugel, ich konnte mich richtig gut mit Clubsounds austoben. Das bringt mir immer jede Menge Spaß!
Was bedeuten die Songs für dich bzw. was haben sie für eine Bedeutung?
Ich liebe es tanzbare Musik zu machen und trotzdem mir wichtige und persönliche Botschaften darin zu übermitteln. Ich nenne es gerne den Twist in meiner Musik – fröhliche, tanzbare Musik mit teilweise ernsten und gefühlvollen Texten.
Was hat dich dazu bewegt, zu Warner zu wechseln?
Persönliche und berufliche Weiterentwicklung. Zu leben bedeutet sich ständig weiter zu entwickeln und an sich zu arbeiten. Ich freue mich auf die Zukunft!
Du bist ja auch ein leidenschaftlicher Koch und auf deiner Website allefarbenkitchen.de findet man leckere Gerichte, die sehr künstlerisch angerichtet sind. Ist Kochen für dich ein Ausgleich oder eine künstlerische Ergänzung?
Für mich definitiv eine Ergänzung! Ich habe immer wieder nach etwas Neuem und einer Abwechslung in meinem Leben gesucht und mit dem Kochen eine wunderbare zusätzliche Ebene gefunden, um mich künstlerisch auszudrücken.
Welche Musik hörst du persönlich beim Kochen?
An einem Sonntag mit Freunden kann es zum Beispiel Salsa sein, wenn ich aber in meinem Kochtunnel bin, dann kann es auch gerne mal Techno sein.
Du kochst ebenfalls einige vegane Mahlzeiten. Glaubst du in der veganen Ernährung liegt die Zukunft – gerade mit Sicht auf die Klimakrise?
Absolut. Ich finde es großartig mich in der veganen Küche auszuprobieren und vor allem auszutoben.
Kann man sich schon auf das nächste Album freuen?
Derzeit arbeite ich nicht an einem neuen Album.
Wirst du nächstes Jahr auf CSD Tour gehen oder einen eigenen Wagen in Berlin haben, – wenn das dann wieder möglich ist?
Ich vermisse den CSD sehr. Sobald es wieder losgeht, werde ich hoffentlich wieder einen eigenen Wagen haben können.